international 13. Jun 2025

Wie viele Juden gibt es?

Laut einem neuen Bericht des Pew Forschungsinstitutes in den USA ist die jüdische Weltbevölkerung im Durchschnitt deutlich älter als die christliche oder die muslimische.

Weltweit gibt es fast 15 Millionen Juden, jedoch machen sie nur 0,2 Prozentder Weltbevölkerung aus.

Laut einem neuen Bericht des Pew Forschungsinstituts in den USA, welcher die Veränderungen in der religiösen Landschaft weltweit untersucht, sind Juden tendenziell älter als Mitglieder anderer organisierter Religionen. Ebenfalls seien die jüdischen Gemeinden in Europa und Lateinamerika zwischen 2010 und 2020 erheblich geschrumpft, wobei weltweit die Zahl der Juden im selben Zeitraum um 6 Prozent, auf insgesamt 14,8 Millionen gestiegen sei. Trotz dieses Anstiegs machen Juden immer noch nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung aus, und die Zahl der heute lebenden Juden liegt immer noch unter den 16,6 Millionen, die 1939, unmittelbar vor dem Holocaust, existierten.

Israel und die USA als deutliche Vorreiter
Laut dem Bericht lebt fast die gesamte jüdische Weltbevölkerung (96 Prozent) in zehn Ländern, aber abgesehen von Israel machen Juden in keinem dieser Länder mehr als zwei Prozent der Bevölkerung aus. Tatsächlich leben 85 Prozent in nur zwei Ländern: Israel und den Vereinigten Staaten. Die Schätzungen der jüdischen Bevölkerung Israels beruhen auf einer restriktiveren Definition, wie sie vom Innenministerium angewandt wird. Diese umfasst Menschen, die eine jüdische Mutter haben, und Konvertiten, die von den orthodoxen rabbinischen Behörden des Landes bestätigt wurden.

Für den Rest der Welt dient eine weiter gefasste Definition für die Erfassung, welche die «jüdische Kernbevölkerung» als Personen definiert, die sich als jüdisch bezeichnen und keiner anderen Religion angehören. Auf der Grundlage dieser Definition belief sich die Zahl der Juden in den Vereinigten Staaten im Jahr 2020 auf 5,7 Millionen (im Vergleich zu 7,5 Millionen in einer früheren Pew-Umfrage, die sich auf eine umfassendere Definition stützte). Aufgrund der massiven Abwanderung von Juden in den letzten Jahrzehnten gehört Südafrika nicht mehr zu den 10 grössten jüdischen Gemeinden der Welt.

Der Vergleich zu anderen Religionsgemeinschaften
Dem Bericht zufolge sind die Länder mit den grössten jüdischen Bevölkerungen: Israel (6,8 Millionen), die Vereinigten Staaten (5,7 Millionen), Frankreich (460 000), Kanada (350 000), Vereinigtes Königreich (300 000), Argentinien (170 000), Russland (120 000), Deutschland (120 000), Australien (110 000) und Brasilien (90 000).

Hierbei zeichnen sich unterschiedliche Trends in den verschiedenen Ländern ab. Während die jüdische Bevölkerung in Europa im Untersuchungszeitraum um 8 Prozent und die jüdische Bevölkerung in Lateinamerika um 12,5 Prozent zurückgingen, stieg die jüdische Bevölkerung in der asiatisch-pazifischen Region (vor allem in Australien) um 2 Prozent und die jüdische Bevölkerung in Nordamerika (vor allem in den Vereinigten Staaten) um 0,6 Prozent. Die jüdische Bevölkerung im Nahen Osten und Nordafrika, was fast ausschliesslich Israel bedeutet, wuchs um 18 Prozent.

Christen mit einer Weltbevölkerung von 2,3 Milliarden sind dem Bericht zufolge die grösste religiöse Gruppe der Welt, gefolgt von Muslimen mit 2 Milliarden. Insgesamt bekennen sich drei von vier Menschen auf der Welt zu einer Religion.

Muslime bilden hierbei die jüngste Gruppe mit dem grössten Anteil an Kindern, da ein Drittel aller Muslime weltweit unter 15 Jahre sei, während Juden und Buddhisten den höchsten Anteil an älteren Erwachsenen haben, mit jeweils 36 Prozent im Alter von 50 Jahren und älter. Das Durchschnittsalter eines europäischen Juden liegt bei 53 Jahren (höher als bei jeder anderen religiösen Gruppe), und das Durchschnittsalter eines nordamerikanischen Juden liegt bei 44 Jahren (gleichauf mit dem Durchschnittsalter eines Christen, aber höher als bei jeder anderen Gruppe).
 

Redaktion