Mit einer symbolträchtigen Kunstaktion und prominenter Unterstützung hat die Restaurierung des Wiener Stadttempels begonnen. Das Projekt sichert das älteste aktive jüdische Gotteshaus Österreichs für kommende Generationen – pünktlich zum 200-Jahre-Jubiläum 2026.
Die Wiener Israelitische Kultusgemeinde hat am Freitag den Startschuss für die umfassende Sanierung des Wiener Stadttempels gegeben. Bis Herbst 2026 – rechtzeitig zum 200-jährigen Bestehen – wird das historische Gebäude modernisiert und baulich gesichert. Prominente Unterstützung kommt vom Künstler Gottfried Helnwein, der zehn jüdische Kinder porträtierte. Eines der Kinder wird von Helnwein in einem grossformatigen Gemälde verewigt; das Werk soll 2026 zugunsten der Restaurierung versteigert werden und steht symbolisch für die Widmung des Sanierungsprojekts an die nächste Generation.
Die Kosten belaufen sich auf rund 10,5 Millionen Euro – finanziert jeweils zu einem Drittel durch Bund, Stadt Wien sowie Spenden. Die Arbeiten, geplant vom Architekturbüro KENH, umfassen verbesserte Barrierefreiheit, Akustik, Raumklima und Sicherheitsstandards. Während der Bauzeit weicht die Gemeinde auf benachbarte Räume aus. Die Einbindung der Gemeindemitglieder und der Denkmalschutz stehen im Mittelpunkt. Der Wiener Stadttempel blieb als einzige grössere Synagoge der Stadt während der Novemberpogrome 1938 erhalten und gilt heute als zentrales Symbol jüdischer Beständigkeit und Erneuerung in Österreich.
Wien
24. Okt 2025
Symbol für jüdische Kontinuität
Redaktion