Solidarität

Die US-Rapperin Azealia Banks soll am 9. Oktober in Tel Aviv auftreten, anlässlich des zweiten Jahrestags des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023. Auf X schrieb sie: «Die Jewcy Diva landet am 4. Oktober in Israel – diesmal ohne Drama und Bullshit.» Es ist ihr erster Besuch seit 2018, als sie nach rassistischen Erfahrungen erklärte, nie wiederzukommen. Inzwischen bezeichnet sie sich offen als Zionistin. Ihr Aufenthalt in Israel soll neben dem Konzert auch Besuche am Toten Meer, in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, am Ort des Nova-Festival-Massakers sowie im Jabotinsky-Institut umfassen. Zudem will Banks israelische Soldaten treffen. Der Auftritt erfolgt inmitten einer Boykottkampagne, die von mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern sowie Labels unterzeichnet wurde, darunter Björk, Massive Attack und Paramore. Die Petition «No Music for Genocide» fordert, Musik in Israel nicht mehr zugänglich zu machen. Banks kritisierte die Aktion scharf und warf ihren Kolleginnen und Kollegen vor, «palästinensisches Leid zu nutzen, um ihre alten Kataloge aufzupolieren». In sozialen Medien sorgten ihre wechselhaften Kommentare zum Nahostkonflikt immer wieder für Kontroversen. Banks sagte, ihre Weigerung, die palästinensische Sache zu unterstützen, habe sie Fans und mehrere Konzertauftritte gekostet. Dennoch wolle sie mit ihrer Reise ein Zeichen der Solidarität setzen und den Jahrestag als «Tag des Gedenkens» begehen.