Der argentinische Tennisstar Diego Schwartzman hat nach seinem Rücktritt vom Profitennis eine neue sportliche Heimat gefunden und kehrt dabei zu seinen Wurzeln zurück. Der 32-Jährige, der 2020 mit Platz acht seine höchste Weltranglistenposition erreichte und als einer der kleinsten Spieler der Tennisgeschichte ein Grand-Slam-Halbfinale bestritt, spielt nun Fussball für den jüdischen Sportverein Barkojba in Buenos Aires. Seine Verbindung zu jüdischen Institutionen zieht sich durch seine ganze Karriere: Schon als Kind stand er bei Barkojba mit Freunden und seinen Brüdern auf dem Platz, seine Tennislaufbahn begann er beim traditionsreichen Club Hacoaj. Dort wurde 2021 gar ein Fussballfeld nach ihm benannt. Nun läuft Schwartzman in der Ü28-Mannschaft von Barkojba meist im Mittelfeld auf und das fast jede Woche. «Ich spiele mit meinen besten Freunden aus Kindertagen», sagte er bei der 90-Jahr-Feier von Hacoaj, wo er als Ehrengast geehrt wurde. «Sie haben mich durch meine Karriere begleitet. Jetzt, nach dem Tennis, spiele ich wieder mit ihnen Fussball, wie früher. Es ist Freude, Freundschaft, Identität.» Auch sportlich sorgt Schwartzman schon für Schlagzeilen: «Vor zwei Wochen kam er beim Stand von 2:2 gegen Hebraica ins Spiel, erzielte zwei Tore und wir gewannen 4:2», erinnert sich sein Freund und Mitspieler Guido Plotnik. Besonders bewegend sei zudem, dass Schwartzman erstmals gemeinsam mit seinem Bruder Matías auf dem Platz stehe. Barkojba, 1937 von deutsch-jüdischen Einwanderern gegründet, zählt heute zu den bedeutendsten jüdischen Sport- und Kulturzentren Argentiniens.
Diego Schwartzman
26. Sep 2025
Rückkehr

Emily Langloh