Teilnehmende des Burning-Man-Festivals in der Wüste Nevadas haben erstmals während dieser Festivalsaison der Opfer des Nova-Musikfestivals gedacht. Am Samstagmorgen um 6.29 Uhr – dem Zeitpunkt, an dem Hamas und der Islamische Jihad am 7. Oktober 2023 den Angriff auf das Festival und umliegende Gemeinden begannen – hielten die Besucher inne, um die Hunderten Ermordeten zu ehren. Auf der Bühne sprach Nova-Mitbegründer Ofir Amir, der bei dem Massaker selbst verletzt wurde, gemeinsam mit Omer Shem Tov, der von dem Festival verschleppt und 505 Tage lang von Hamas gefangen gehalten wurde. «Vor fast zwei Jahren wurden Juden angegriffen und wir verloren 412 wunderschöne Seelen», sagte Amir bewegt. «Heute sind wir hier, um sie zu ehren.» Er rief zugleich zur Freilassung der verbliebenen Geiseln auf und versprach dem Publikum unter tosendem Applaus: «We will dance again.» Amir erzählte auch von seiner Tochter, die kurz nach dem Angriff geboren wurde. Sie sei ein lebendiges Zeichen dafür, dass selbst in dunkelsten Zeiten Leben und Hoffnung siegen können. Insgesamt wurden am 7. Oktober rund 1200 Menschen ermordet, darunter 412 Besucher des Nova-Festivals. Noch immer hält die Hamas 48 Geiseln fest, von denen etwa 20 vermutlich noch am Leben sind. Das Gedenken bei Burning Man markiert einen Kontrast zu anderen Festivals wie Glastonbury oder Coachella, die zuletzt mit israelkritischen Tönen aufgefallen waren. Bereits vergangenes Jahr hatte Burning Man mit einer grossen Kunstinstallation an die Nova-Opfer erinnert, mit 405 hölzernen Engeln mit den Namen der Toten sowie spiralförmigen Treppen mit Botschaften wie «Liebe besiegt alles» und «Musik heilt Herzen».
Ofir Amir
12. Sep 2025
Nova-Gedenken

Emily Langloh