Deborah Lipstadt, US-Sondergesandte zur Bekämpfung von Antisemitismus, kritisiert die harte Linie der US-Regierung gegen propalästinensische Proteste auf dem Campus. Zwar sei es notwendig, Antisemitismus entschieden zu bekämpfen, doch dürfe dies nicht auf Kosten rechtsstaatlicher Prinzipien geschehen. Lipstadt verweist auf die Verhaftung der Tufts-Studentin Rumesya Ozturk und sagt, solche Einsätze wirkten unverhältnismässig und könnten den Eindruck erwecken, man wolle Kritiker mundtot machen. Sie warnt davor, legitimen Protest pauschal als antisemitisch zu verurteilen. Antisemitismus sei ein reales Problem an vielen Hochschulen, doch nicht jeder propalästinensische Protest sei antisemitisch. Lipstadt betont, dass es kontraproduktiv sei, Studierende ohne ausreichende Prüfung festzunehmen oder ihre Visa zu entziehen – dies könne sie zu Märtyrern machen und den Diskurs weiter polarisieren. Die Trump-Regierung schwört jedoch, weiterhin hart durchzugreifen. Doch Lipstadt mahnt zur Differenzierung: Der Schutz jüdischer Studierender dürfe nicht gegen die Meinungsfreiheit ausgespielt werden. Ihre Stellungnahme gilt als wichtiges Signal in einer zunehmend polarisierten Debatte.
Deborah Lipstadt
02. Mai 2025
Mundtot

Redaktion