Der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Slawomir Mentzen, der im ersten Wahlgang mit 14,8 % der Stimmen den dritten Platz belegte, hat seine Unterstützung für die Stichwahl an einen Acht-Punkte-Plan geknüpft. Darin fordert er unter anderem ein Nein zu Steuererhöhungen, zur Einführung des Euro und zur Entsendung polnischer Soldaten in die Ukraine. Zudem sollen keine Kompetenzen von polnischen Regierungsstellen an EU-Organe übertragen werden. Mentzen, bekannt für seine provokanten Aussagen wie «Wir wollen keine Juden, Homosexuellen, Abtreibung, Steuern und EU», steht in der Kritik, antisemitische und homophobe Positionen zu vertreten. Jüdische Organisationen in Polen und international zeigen sich besorgt über seinen wachsenden Einfluss und die Möglichkeit, dass seine Wähler in der Stichwahl entscheidend sein könnten. Karol Nawrocki, Kandidat der nationalkonservativen PiS, signalisierte Bereitschaft, Mentzens Forderungen zu unterstützen, während der liberale Kandidat Rafal Trzaskowski lediglich teilweise Zustimmung äusserte. Die Stichwahl am 1. Juni wird zeigen, welchen Einfluss Mentzens Wahlempfehlung auf das Ergebnis haben wird.
polen
23. Mai 2025
Jüdische Organisationen besorgt

Redaktion