Mehr als 70 Menschen kamen zu einem Stadtspaziergang zusammen, den die Jüdische Gemeinde Lörrach gemeinsam mit der Politikerin Sarah Hagmann organisierte. Durch die Stationen führten Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, der Historiker Erik Petry, Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel, und Landesrabbiner Moshe Flomenmann. Das grosse Interesse zeigte, wie präsent Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Lörrach sind. Die Route spannte einen weiten Bogen von frühen Spuren jüdischen Lebens seit der Spätantike über die enge Verbindung zu Basel und ins Elsass bis zur Erosion der Zugehörigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus. Sichtbar wurde der Bruch an konkreten Orten und Quellen, von der zerstörten Synagoge in der Teichstrasse bis zu 42 erhaltenen Fotografien im Stadtarchiv, die die Deportation der Lörracher Jüdinnen und Juden 1940 nach Gurs und die anschliessende Versteigerung ihres Hausrats dokumentieren, mitten in der Stadt, vor aller Augen. Gleichzeitig richtete der Rundgang den Blick auf die Gegenwart: Heute besteht wieder eine lebendige Gemeinde mit Synagoge, Mikwa, koscheren Angeboten und engagierten Mitgliedern; bald wird das 30-Jahr-Jubiläum der Wiedergründung gefeiert. Beim anschliessenden Austausch im Davidsaal zum Thema «Was Sie schon immer über Juden und Judentum wissen wollten» wurden Fragen, Perspektiven und Erfahrungen geteilt, bevor ein gemeinsamer Schabbat den Tag in warmherziger Atmosphäre beschloss.
              Lörrach
               
              31. Okt 2025
      
  Gestern und heute
 
      
        
          Emily Langloh                  
      
       
   
       
       
 
 
 
 
 
