Der iranische Präsident nimmt indirekt Stellung zu Netanyahus Besuch bei Trump.
Der Kommentar an einem Interview auf der Website des religiösen Staatsführers Ayatollah Ali Khamenei dürfte auf den für heute Montag erwarteten Besuch von Binyamin Netanyahu in Mar-a-Lago anspielen. Bereits am Samstag erklärte Präsident Masoud Pezeshkian, Iran befinde sich «in einem ausgewachsenen Krieg mit Amerika, Israel und Europa». Laut Pezeshkian wollten diese feindlichen Mächte «nicht, dass unser Land auf eigenen Füssen steht.»
Netanyahu will Trump von der Dringlichkeit neuer Angriffe auf die Islamische Republik auch mit einer erneuten, direkten Unterstützung der USA überzeugen: nur so könnte die angeblich erneut mit chinesischer Hilfe angelaufene Produktion ballistischer Raketen rechtzeitig gestoppt werden. Anscheinend waren die israelischen und dann amerikanischen Luftangriffe auf Rüstungs- und Atomanlagen Irans im Juni nicht so erfolgreich, wie zunächst vor allem von Trump behauptet.
Pezeshkian hält den Gegnern Irans auch die drastischen Sanktionen vor, die Trump bei seiner Rückkehr ins Weisse Haus gegen Teheran verhängt hat: «Sie belagern uns von allen Seiten, sie bringen uns in Schwierigkeiten und Bedrängnis, schaffen Probleme – in Bezug auf Lebensunterhalt, Kultur, Politik und Sicherheit.» Bemerkenswert ist Pezeshkians Hinweis, der ausländische Druck «schüre gleichzeitig die Erwartungen der Gesellschaft: Einerseits blockieren sie unsere Verkäufe, unseren Austausch, unseren Handel, und andererseits sind die Erwartungen in der Gesellschaft gestiegen.» Damit scheint er einzuräumen, dass die Sanktionen auf die Lage und die Stimmung der breiten Bevölkerung durchschlagen.
Wie genau die Regierung damit umzugehen gedenkt, bleibt bei dem Interview jedoch unklar. Pezeshkian tönt hier sehr allgemein: «Folglich müssen wir alle mit aller Kraft dazu beitragen, das Land wieder in Ordnung zu bringen» (https://www.politico.com/news/2025/12/27/iran-war-israel-trump-00706976).