Die Vereinigten Arabischen Emirate betrachten eine israelische Annexion der Westbank als Ende der Abraham-Abkommen.
Bereits am Dienstag hat die hochrangige Diplomatin Lana Nusseibeh in Abu Dhabi vor dem Hintergrund erneuter Pläne der Netanyahu-Regierung zur Annexion von 80 oder mehr Prozent der Westbank als Überschreitung einer «roten Linie» bezeichnet. Dies würde «die Vision der regionalen Integration beenden». Nusseibeh gab diese Erklärung an einem Interview mit der «Times of Israel» im Aussenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ab – deutlicher konnte der Golfstaat kaum werden.
Die Times bezeichnet die Warnung als «schockierendes Alarmsignal aus Abu Dhabi im Vorfeld des fünften Jahrestages der Abraham-Abkommen». Diese seien von den VAE ausgegangen, die als erstes arabisches Land seit über einem Vierteljahrhundert die Beziehungen zu Israel normalisierten. Die VAE hätten die Normalisierung seither immer wieder als «nahezu unumkehrbare strategische Entscheidung» bezeichnet.
Nusseibehs Warnung kann daher als Signal für eine breitere Abkehr arabischer Staaten von den Abraham-Abkommen als Reaktion auf eine Annexion gesehen werden. Dies steht seit dem aktuellen Vorschlag von Finanzminister Bezalel Smotrich an Netanyahu zur Eingliederung von 82 Prozent des Westjordanlands in Israel auf der politischen Tagesordnung (https://www.timesofisrael.com/uae-warns-israel-annexing-west-bank-a-red…).