Eine neue Erhebung des Konrad Adenauer Program for Jewish-Arab Cooperation zeigt ein deutlich verändertes Stimmungsbild unter arabischen Bürgern Israels nach dem Ende des Israel-Hamas-Krieges. Demnach würden 52,4 Prozent der arabischen Wahlberechtigten an den kommenden Knessetwahlen teilnehmen – ein Wert ähnlich dem von 2022.
Sollte jedoch die ehemals bestehende Gemeinsame Liste der vier arabischen Parteien wiederhergestellt werden, könnte die Beteiligung auf 61,8 Prozent steigen; das Bündnis käme laut Umfrage auf 15,5 Sitze.
Zentraler Befund der Studie ist ein anhaltend schwaches Sicherheitsgefühl: 76,6 Prozent der Befragten berichten von geringer persönlicher Sicherheit, hauptsächlich aufgrund der hohen Gewalt in arabischen Städten. Zugleich schätzen 73,4 Prozent ihre wirtschaftliche Lage als gut ein – der höchste Wert seit Beginn der Kriegsphase.
Die Mehrheit der Befragten (74,6 Prozent) sieht das Verhältnis zwischen arabischen und jüdischen Israelis durch die vergangenen zwei Jahre deutlich belastet. Dennoch hält eine klare Mehrheit (64,6 Prozent) arabisch-jüdische politische Kooperation grundsätzlich für möglich. 77,4 Prozent befürworten die Beteiligung einer arabischen Partei an einer künftigen Regierungskoalition – ein stabiler Trend der vergangenen Jahre.
Als wichtigste politische Aufgabe nennen 74 Prozent die Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität in arabischen Gemeinden. Nur 7,6 Prozent verorten die Lösung der Palästina-Frage als dringendstes Anliegen. Beim Blick auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern hält knapp die Hälfte (47,3 Prozent) die Zwei-Staaten-Lösung für die realistischste Option.
Die Erhebung basiert auf einer repräsentativen telefonischen Befragung von 500 arabischen Israelis im November 2025.