USA – Universitäten 15. Sep 2025

Universität übergibt Namen an Trump-Regierung

Studenten protestierten für Gaza an der University of California, in Berkeley
Die Universität Berkeley hat im Rahmen von Trumps Kampagne gegen Antisemitismus die Namen von 160 Studierenden und Mitarbeitenden weitergegeben.

Kooperation bei Vorwürfen zu Antisemitismus.

Am Freitag hat die University of California, Berkeley, die Übermittlung der Namen von Studierenden, Lehrkräften und Mitarbeitern in Fällen von mutmasslichem Antisemitismus an die Trump-Regierung öffentlich gemacht. Damit befolgt die Institution Anordnungen Washingtons. Die Regierung wirft akademischen Institutionen bekanntlich mangelnden Schutz jüdischer Studierender vor.

Laut einer Erklärung der Universität hat Berkeley am 4. September rund 160 Personen über die Nennung ihrer Namen in Dokumenten informiert, die dem Büro für Bürgerrechte des Bildungsministeriums in Washington übergeben wurden. Die Universitätsleitung wurde dazu vom Büro des Justitiars des gliedstaatlichen, akademischen Systems angewiesen. Die Rechtsabteilung will damit der Forderung der Bundesregierung nach Dokumenten zum Umgang der Universität mit Antisemitismusbeschwerden nachkommen. Dies sei in den letzten Monaten in erheblichem Umfang geschehen.

Zu den am 4. September benachrichtigten Personen gehörten laut Angaben der Universität Personen, die antisemitischer Vorfälle beschuldigt oder davon betroffen waren, sowie Menschen, die Antisemitismusbeschwerden eingereicht hatten. Die University of California, Berkeley, gehört zu den zehn Universitäten, die eine Task Force der Trump-Regierung zum Thema Antisemitismus besonders ins Visier genommen hat.

Einige Alumni der Uni gingen mit Kritik an der Weitergabe der Informationen an die Regierung an die Öffentlichkeit – Berkeley habe vor Trump kapituliert und damit die Tradition der Uni als Bastion der Protestbewegung in der Vietnam-Ära aufgegeben. Die University of California erklärte als übergeordnete Instanz jedoch, man unterliege wie alle öffentlichen Universitäten staatlicher und gliedstaatlicher Aufsicht. 

Andreas Mink