Betont religiöse Feiertagswünsche aus Ministerien und dem Weissen Haus.
Der von Christlich-Konservativen in den USA seit Jahren beklagte «Krieg gegen Weihnachten» hat einen Gewinner: Religiöse Christen konnten über einen ganzen Chor offizieller Botschaften aus Ministerien und dem Weissen Haus frohlocken. Den Ton gab Trump mit der Verkündigung an, die Nation feiere zu Weihnachten «die Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus». Am Donnerstag hiess es auf der Website des Weissen Hauses weiter: «Die First Lady und ich senden allen Amerikanern unsere herzlichsten Wünsche, während wir die Freude des Weihnachtstages teilen und die Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus feiern.»
Die Erklärung schilderte die Weihnachtsgeschichte voll Andacht, bezeichnete Jesus als «das Licht der Welt, die Quelle des ewigen Heils und den lebendigen Sohn Gottes» und lobte «die Gnaden des Lebens, des Todes und der Auferstehung Christi». Traditionell haben US-Präsident zu Weihnachten Themen wie Nächstenliebe, Familie und Wohlwollen in Texten zelebriert, die Amerikaner aller Glaubensrichtungen einschliessen sollte. Trump setzt dagegen auf eine dezidiert christliche Sichtweise von Glauben und nationaler Identität.
In die gleiche Posaune stiessen Aussenminister Marco Rubio mit der offiziellen Erklärung: «Die frohe Botschaft von Weihnachten ist die Hoffnung auf ewiges Leben durch Christus»; das Arbeitsministerium: «Freude in der Welt! Die Erde empfange ihren König!»; sowie Verteidigungsminister Pete Hegseth: «Frohe Weihnachten an alle. Heute feiern wir die Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Möge sein Licht Ihnen und Ihren Familien Frieden, Hoffnung und Freude bringen.»
Das Heimatschutzministerium (DHS) produzierte mehrere Videos, in dem Mitarbeiter den Amerikanern frohe Weihnachten, ein frohes Chanukka und schöne Feiertage wünschten, dies aber mit der eindeutigen Botschaft: «Christus ist geboren!» Ein zweites Video mit ikonischen Weihnachtsszenen zeigt durchweg weisse Amerikaner und ihren Präsidenten, dazu das Bekenntnis: «Frohe Weihnachten, Amerika. Wir sind gesegnet, eine Nation und einen Erlöser zu teilen.» Am 25. Dezember folgte ein weiteres Video mit dem Lied «Hark the Herald Angels Sing: Freut euch, Amerika, Christus ist geboren!» (https://heathercoxrichardson.substack.com/p/december-27-2025).
Kritik folgte auf dem Fuss. So bezeichnete Rachel Laser als Präsidentin von Americans United for Separation of Church and State (https://www.au.org) die Botschaften als «spaltend» und Versuch, Bürger zum Christentum zu bekehren. Grosse jüdische Organisationen nahmen bis zum Wochenende indes keine Stellung zu den christlichen Botschaften aus Washington (https://www.jta.org/2025/12/26/religion/trump-administration-christmas-messages-emphasize-jesus-in-overtly-religious-terms).