Anscheinend schon in der kommenden Tagen.
Drei Tage nach dem amerikanischen Angriffen auf drei der wichtigsten iranischen Atomanlagen hat Präsident Trump am Nato-Gipfel in den Niederlanden gestern Mittwoch neue Verhandlungen mit der Islamischen Republik angekündigt. Details liess er offen und auch das Weisse Haus hat bis Mittwochnacht keine weiteren Informationen zu allfälligen Verhandlungen heraus gegeben. Diese könnten über Fragen wie das Recht auf Anreicherung von Uran auf iranischem Territorium, aber auch eine Aufhebung der Sanktionen gegen das Klerikal-Regime umfassen.
Trump brachte zwar eine Aufhebung der Sanktionen ins Spiel und hatte am Dienstag die Möglichkeit erwähnt, dass Washington Ölkäufe Chinas in Iran gestatten würde. Aber das Weisse Haus dies auch Nachfragen von Medien bestritten. Obendrein laufen die Ölkäufe auch ohne US-Genehmigung seit Jahren – allerdings zu für Teheran schlechten Preisen weit unter Marktwert.
Gleichzeitig spielte Trump die Bedeutung einer diplomatischen Einigung mit Teheran herunter und erklärte, nach den US-Angriffen seien eigentlich keine Verhandlungen mehr nötig – schliesslich habe er das Problem mit Waffengewalt aus der Welt geschafft. Er zog dabei den Vergleich mit dem Abwurf amerikanischer Atombomben auf Japan. Diese seien «im Wesentlichen dasselbe gewesen. Das beendete den Krieg.»
Aussenminister Marco Rubio erklärte am Gipfel jedoch, Washington strebe ein Abkommen mit Teheran an: «Wir wünschen uns friedliche Beziehungen zu jedem Land der Welt. Dies hängt natürlich von der Bereitschaft Irans ab, nicht nur Frieden zu schliessen, sondern auch direkt mit den USA zu verhandeln, nicht über Dritt- oder Viertländer» (Link).
