British Airways beendet Partnerschaft mit Louis Theroux nach Skandal-Interview.
Die Fluggesellschaft British Airways hat ihre Sponsorenschaft für den britischen Dokumentarfilmer Louis Theroux beendet. Hintergrund ist ein Interview in Theroux’ Podcast, in dem der Punkmusiker Bobby Vylan seine auf dem Glastonbury-Festival 2025 skandierten Rufe „Tod, Tod der IDF“ verteidigte. Nach dem Festival-Auftritt wurden den Bandmitgliedern die US-Visa entzogen, da sie im Verdacht standen, antisemitische Stimmung zu verbreiten. Die BBC erklärte, der Auftritt habe ihre Richtlinien verletzt, das Community Security Trust registrierte einen Anstieg antisemitischer Vorfälle am Folgetag.
Im Podcast betonte Vylan, er bereue seine Äußerungen nicht und sehe die Aufmerksamkeit als Folge „weiß suprematistischer Strukturen“, die er auch in „zionistischen Bewegungen“ erkennt. Theroux pflichtete teilweise bei und sprach von einer problematischen „post-Holocaust jüdischen oder zionistischen Exzeptionalität“. Kritik kam insbesondere aus britisch-jüdischen Kreisen: Produzent Leo Pearlman warf Theroux vor, Hass nicht zu hinterfragen, sondern zu verstärken. Mit Blick auf den jüngsten Anschlag auf eine Synagoge in Manchester bezeichnete der Sicherheitsexperte Dave Rich die Veröffentlichung als fahrlässig.
British Airways kündigte nach massiver öffentlicher Kritik die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Podcast an. Man dulde keine Inhalte, die „politisch sensible oder kontroverse Themen“ bedienten.
