Gaza-Krieg 15. Sep 2025

Seinfeld vergleicht «Free Palestine»-Bewegung mit dem Ku-Klux-Klan

Jerry Seinfeld
Jerry Seinfeld bezeichnet die «Free Palestine»-Bewegung als antisemitisch und vergleicht sie mit dem Ku-Klux-Klan.

Kontroverse Äusserung an der Duke University

Wie erst mit Verzögerung bekannt wurde, hat Jerry Seinfeld die «Free Palestine»-Bewegung bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt an der Duke University in North Carolina am Dienstag als antisemitisch bezeichnet und mit dem rassistischen Ku-Klux-Klan verglichen. Der prominente Comedian fällt seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor fast zwei Jahren immer wieder durch Bekenntnisse zu Israel und Kritik an pro-palästinensischen Kräften auf.

Laut der Studentenpublikation «Duke Chronicle» erklärte Seinfeld, Anhänger der Free-Palestine-Bewegung würden häufig mit ihren wahren Motiven hinter dem Berg halten und forderte sie auf: «Sagen Sie doch einfach, dass Sie Juden nicht mögen.» Mitglieder des Ku-Klux-Klan seien hier ehrlicher «weil die direkt sagen: `Wir mögen keine Schwarzen, wir mögen keine Juden.´»

Ein Vertreter Seinfelds hat zunächst einen Kommentar zu den Äusserungen abgelehnt. Diese provozieren derweil auf Social Media heftige Gegenreaktionen. Seinfeld liess die Bemerkungen bei einer Veranstaltung mit Omer Shem Tov fallen, den die Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 bei dem Nova-Musikfestival entführt haben. Shem Tov wurde Ende Februar im Rahmen eines vorübergehenden Waffenstillstandsabkommens nach 505 Tagen in Gaza freigelassen.

Die Duke University gab inzwischen zu Protokoll, man pflege «die Äusserungen externer Redner weder vorab zu prüfen, noch zu billigen und deren Anwesenheit auf dem Campus sollte nicht als Billigung ihrer Ansichten verstanden werden.» Seinfelds Auftritt sei nicht im Voraus angekündigt worden, «damit der Fokus auf Omer Shem Tovs spiritueller Reise während der Gefangenschaft liegen konnte.»

Studenten-Gruppen wie die Duke Students for Justice in Palestine, die Duke Muslim Student Association, Sunrise Duke und das Duke Jewish Solidarity Movement geben sich «zutiefst beunruhigt» über Seinfelds Äusserungen: «Den Ruf nach palästinensischer Freiheit mit gewalttätiger weisser Vorherrschaft gleichzusetzen, ist nicht nur völlig unzutreffend, sondern zutiefst beleidigend. Die Behauptung, `Freies Palästina´ bedeute Hass, mindert den Kampf für grundlegende Menschenrechte und verunglimpft Studierende, die sich für Gerechtigkeit und Menschenwürde einsetzen.» Seinfeld fördere zudem ein feindseliges Umfeld für muslimische, arabische, palästinensische und mit diesen verbündete Studierende, sodass sich viele auf ihrem eigenen Campus unsicher und im Stich gelassen fühlten.

Die zwei Kinder Seinfelds haben an der renommierten Uni studiert.

Andreas Mink