Vorfall in der Stadt Redlands östlich von Los Angeles.
Am Freitagabend gaben anhin namentlich nicht identifizierte Täter aus einem fahrenden Auto etwa 20 Schüsse mit einer Airsoft-Druckluftwaffe auf ein im Vorgarten für Chanukka dekoriertes Haus im kalifornischen Redlands ab. Später riefen die Insassen des Fahrzeugs laut dem Hausbewohner Rodgir Cohen angeblich «Scheiss auf die Juden» und «Freies Palästina, Nigger». Cohen sieht «reine Ignoranz und Hass» als Motiv für diese Gewalt: «Es ist beängstigend, Opfer solcher willkürlicher Hassverbrechen zu sein.»
Cohen und sein Sohn haben die mutmasslichen Angreifer nach eigenem Bekunden kurz vor der Schiesserei persönlich getroffen. Weitere Details wurden anhin nicht bekannt. Ermittler stufen den Vorfall als Hassverbrechen ein und gehen davon aus, dass die Familie aufgrund der Chanukka-Dekorationen angegriffen wurde. Die lokale Polizei kündigte zusätzliche Patrouillen in der Gegend und in der Nähe lokaler Gotteshäuser an. Verletzungen oder Schäden wurden indes nicht gemeldet.
Die Stadt Redlands verurteilt den Vorfall, der sich am selben Wochenende ereignete wie das antisemitische Massaker in Sydney, Australien: «Während unsere Freunde in der jüdischen Gemeinde ihr Chanukka-Fest beginnen, haben sich weltweit mehrere tragische Vorfälle ereignet, die Menschen allein aufgrund ihres Glaubens zum Ziel hatten. Leider ist auch Redlands nicht vor solchen hasserfüllten Taten gefeit, da eine Familie vor Ort aufgrund ihrer festlichen Chanukka-Dekorationen angegriffen wurde.
Laut der Anti-Defamation League (ADL) gab es 2024 es in Kalifornien 1344 antisemitische Vorfälle gab – die zweithöchste Zahl aller Bundesstaaten nach New York. Davon handelte es sich bei 1000 Vorfällen um antisemitische Belästigung, bei 311 um Vandalismus und bei 33 um Körperverletzung.
Cohen ist Dozent für Religionswissenschaft an der Universität Cal State Fullerton und ehemaliger politischer Kandidat in Redlands, der mit einem harten Kurs gegen Kriminalität Wahlkampf gemacht hatte (Link).
