Jerusalem 18. Sep 2025

Regierung streicht Mittel des Ophir-Preises

Nach Auszeichnung für palästinensisch-israelisches Filmdrama.  

Nach dem Sieg des Dramas „The Sea“ bei Israels wichtigstem Filmpreis (tachles online berichtete), den Ophir Awards, hat Kulturminister Miki Zohar die staatliche Unterstützung für die Zeremonie ab 2026 gestoppt. Der Film thematisiert das Schicksal eines palästinensischen Jungen und stößt auf starken Widerstand aus der Regierung. Das israelische Kulturministerium wird die Finanzierung der Ophir-Preise – des wichtigsten nationalen Filmpreises und Oscar-Vorentscheidung – ab dem kommenden Jahr einstellen. Anlass ist die Auszeichnung von „The Sea“, einem Drama über einen 12-jährigen Palästinenserjungen, dessen Traum, das Meer zu sehen, an israelischen Checkpoints scheitert. Minister Zohar begründet den Schritt damit, der Film stelle Israels Soldaten in ein negatives Licht und sei eine „Schande“ für das Land. „Ab dem Haushalt 2026 wird diese Zeremonie nicht mehr aus Steuergeldern finanziert. Unter meiner Aufsicht werden die israelischen Bürger nicht für eine Veranstaltung bezahlen, die unseren heldenhaften Soldaten ins Gesicht spuckt“, so Zohar. Der Gewinnerfilm wird dennoch Israels offizieller Oscar-Beitrag in der Kategorie „Bester internationaler Film“ bleiben. Die israelische Filmakademie verteidigte die Wahl und hob die Bedeutung künstlerischer Freiheit hervor. Mehrere Filmschaffende und Gäste setzten bei der Preisverleihung mit dem Slogan „A child is a child is a child“ ein Zeichen gegen die anhaltende Gewalt im Nahen Osten. 
 

Redaktion