Ben Shapiros Versuch, rechte antisemitische Strömungen in der US-Rechten zurückzudrängen, verläuft schwierig
Der US-Konservative und jüdische Kommentator Ben Shapiro erlebt Gegenwind in seinem öffentlichen Kampf gegen antisemitische Tendenzen innerhalb der republikanischen Bewegung. Shapiro nutzte die konservative AmericaFest-Konferenz von Turning Point USA in Phoenix, um prominente Figuren wie Tucker Carlson, Candace Owens, Megyn Kelly und Steve Bannon scharf zu kritisieren und ihnen vorzuwerfen, durch ihre Worte und Plattformen antisemitische Versatzstücke und Verschwörungstheorien zu fördern.
Shapiro bezeichnete diese Persönlichkeiten als «Betrüger und Scharlatane», die dem konservativen Lager langfristig schaden würden. Besonders im Zentrum seiner Kritik stand Carlson, dem er vorwarf, durch Interviews mit bekannten rechtsextremen und antisemitischen Stimmen wie Nick Fuentes einer gefährlichen Entwicklung Vorschub zu leisten.
Doch Shapiros Aufruf zum klaren Abgrenzen stiess bei vielen Teilnehmern auf Ablehnung. Carlson selbst bestritt auf der Bühne, ein Antisemit zu sein, und bezeichnete antisemitische Einstellungen als moralisch verwerflich. Andere Redner und Delegierte stellten Shapiros Anliegen in Frage oder lehnten seine harte Linie ab.
Die Debatten zeigen die zunehmenden Spannungen innerhalb der US-rechten Bewegung, insbesondere angesichts wachsender Skepsis gegenüber der traditionellen Israel-Unterstützung und dem Aufstieg jüngerer Konservativer, die antisemitische und verschwörungstheoretische Narrative stärker tolerieren oder gar fördern. Shapiros Versuch, eine klare Grenze zu ziehen und antisemitischen Tendenzen entgegenzutreten, hat sich bislang als schwierig erwiesen.