USA – Medien 04. Sep 2025

Rätselraten um Howard Stern

Radio-Moderator Howard Stern auf einer Archivaufnahme.

Der Radio-Moderator verschiebt Neustart auf SiriusXM.  

Nach Meldungen über eine Absetzung seiner einst enorm populären Show auf SiriusXM, hat Howard Stern Ende August eine Rückkehr bei dem Satellitensender für den 2. September angekündigt. Doch dann blieb das Comeback ohne Erklärung aus. Dafür brodeln Gerüchte: Angeblich will der 71-Jährige bereits in einer Woche erneut auf Sendung gehen. Der Grund für den Aufschub sei Sterns Sorge um seine 97-jährige Mutter Ray, deren Gesundheitszustand in letzter Zeit sehr schwach geworden sei. Nach anderen Informationen hat er noch keinen neuen Vertrag mit Sirius ausgehandelt.

Daneben soll der Tod der Familienkatze Bud in der letzten Woche derart auf Sterns Gemüt – und das seiner Gattin Beth – geschlagen haben, dass ihm die Kraft für eine Rückkehr ans Mikrofon fehle (Link).

Und schliesslich handeln Branchenkenner den Aufschub auch als gezieltes Drama, um Aufmerksamkeit für Stern zu wecken. Denn angeblich sind seine Zuhörerzahlen von 20 Millionen auf 150'000 täglich eingebrochen (Link). Auf jeden Fall sei Sirius daher nicht bereit, ihm weiter ein Millionensalär zu zahlen (Link).

So kommt nun nach fast zwei Jahrzehnten auf SiriusXM womöglich doch das Ende der «Howard Stern Show». Damit würde eine Medien-Epoche enden, die Stern zu einem Superstar des «Shock Jock»-Genres mit Jahreseinkommen bis zu 100 Millionen Dollar gemacht hat. Vulgär, schlagfertig und in seinen Positionen und Provokationen nie berechenbar, hat Stern vor allem Fans in der Arbeiterschaft, aber auch der Mittelklasse zumal von Metropolen. Er war so populär, dass selbst ein Trump Auftritte bei ihm gesucht hat. Allerdings wurde Stern aufgrund seiner letztlich doch eher progressiven, politischen Richtung in den letzten Jahren immer kritischer gegenüber Trump.

Howard Allan Stern wurde als Kind jüdischer Immigranten mit Wurzeln in Polen und Österreich-Ungarn im Stadtteil Jackson Heights/Queens geboren. Der Vater war Radiotechniker und führte später ein Aufnahmestudio in Manhattan für Cartoons und Werbespots. Stern war von Kindheit an von Radio begeistert und begann seine Karriere als Student am Sender der Boston University. Um 1980 entwickelte er mit seiner schwarzen Kollegin Robin Quivers das provokante «Schock-Genre». 

Nach einem Wechsel aus Washington zu Sendern in New York City 1982 wurde er rasch zu einem Star mit landesweiter Zuhörerschaft. 2006 begann er bei SiriusXM. Er hat zudem den Bestseller «Private Parts» und 1997 auch eine erfolgreiche Kinoversion geschaffen und dabei die Hauptrolle übernommen (Link).

Andreas Mink