New York City 08. Mai 2025

Protestierende besetzen Bibliothek der Columbia University

Die Bibliothek der Columbia University.

Polizei räumt das Gebäude nach wenigen Stunden.  

Wie vom «Columbia Spectator» vermeldet, hat die New Yorker Polizei gegen 19.30 rund 75 Demonstranten in der Butler Library der Universität festgenommen und aus dem Gebäude in einen wartenden Bus geführt. Etwa 100 in Keffiyes und Maske vermummte, pro-palästinensische Demonstranten waren gegen 15 Uhr in den Haupt-Lesesaal eingedrungen und diesen besetzt (Link). 

Die Demonstranten hängten Transparente auf und benannten den Raum nach einem 2017 von der IDF in einem Feuergefecht erschossenen, palästinensischen Aktivisten «Basel Al-Araj Popular University» um. Kurz darauf erklärte «Columbia University Apartheid Divest», die Protest-Organisation habe das Gebäude besetzt, um gegen die «Finanzierung imperialistischer Gewalt durch Columbia zu profitieren.» Die Uni steht jedoch über einem Jahr unter enormem Druck konservativer Politiker und dann der Trump-Regierung, pro-palästinensische Proteste und Drohungen gegen jüdische Studierende zu verhindern. Dazu kam es am Mittwoch anscheinend nicht.

Kurz nach 19 Uhr erklärte Claire Shipman als amtierende Präsidentin der Universität, sie habe die New Yorker Polizei um Unterstützung bei der Sicherung des Gebäudes gebeten. Die Demonstranten im Gebäude weigerten sich, sich auszuweisen und zu zerstreuen. Vor der Bibliothek und draussen an den Strassen um die von einem hohen Metallzaun umgebene Uni hatten sich Schaulustige und weitere Demonstranten versammelt. Laut Shipman wurden dabei zwei Sicherheitsbeamte der Uni verletzt. Sie habe deshalb die Polizei gerufen.

Die Szenen riefen umgehend die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik auf den Plan, die eine Führungsrolle bei der Druck-Kampagne gegen Elite-Universitäten spielt. Sie schrieb auf Social Media: «Während Studierende der Columbia University für ihre Abschlussprüfungen lernen, werden sie mit Rufen nach einer `globalen Intifada´ bombardiert. Kein einziger Steuer-Dollar sollte an eine Universität gehen, die Chaos, Antisemitismus und Bürgerrechtsverletzungen auf ihrem Campus duldet» (Link).
 

Andreas Mink