Biel 16. Mai 2025

Parlamentarier fordert Aberkennung von Nemos Kulturpreis

Nemo hat mit seinen Aussagen eine Debatte ausgelöst - nun um sich selbst. 

Der Bieler Stadtparlamentarier Lukas Müller hat einen Vorstoss eingereicht, mit dem er die Aberkennung des städtischen Kulturpreises an den Musiker Nemo fordert. Grund dafür seien «vermutlich gesichert antisemitische» Äusserungen und Verhaltensweisen, die laut Müller den Tatbestand von Art. 261bis StGB erfüllen könnten.

Der Bieler Stadtparlamentarier Lukas Müller hat am 15. Mai 2025 einen parlamentarischen Vorstoss eingereicht, in dem er die Rücknahme des städtischen Kulturpreises an den Musiker Nemo fordert. Nemo hatte 2024 den mit 10'000 Franken dotierten Musikpreis der Stadt Biel erhalten. Nun fordert Müller, der Preis solle aberkannt und das Preisgeld zurückverlangt werden. Die Summe solle stattdessen der jüdischen Gemeinde für Sicherheitskosten zugutekommen.

In der Begründung des Postulats, das auf der Webseite der Stadt Biel öffentlich einsehbar ist, wirft Müller dem Künstler «vermutlich gesichert antisemitische» Äusserungen und Handlungen in den Jahren 2024 und 2025 vor. Insbesondere bezieht sich Müller auf Aussagen Nemos vom 8. Mai 2025, in denen dieser angeblich den Ausschluss Israels beziehungsweise der israelischen Sängerin Yuval Raphael vom Eurovision Song Contest forderte. Laut Müller gebe es dafür keinen objektiven Grund – eine solche Forderung sei daher «gesichert antisemitisch» und möglicherweise strafbar im Sinne der Antirassismusstrafnorm.

Zudem kritisiert Müller, dass sich Nemo bereits 2024 beim ESC demonstrativ von der israelischen Kandidatin abgewendet und deren Ausschluss unterstützt habe. Der Vorstoss fordert auch, Nemo künftig von allen städtisch subventionierten Auftritten auszuschliessen und ihn nicht mehr an Bildungsinstitutionen der Stadt auftreten zu lassen.

Die Stadt Biel hat sich zu dem Vorstoss bislang nicht öffentlich geäussert. Die neuen parlamentarischen Vorstösse können unter diesem Link eingesehen werden. Ob der Vorstoss im Parlament Unterstützung findet und wie die Stadt auf die Forderung reagiert, bleibt abzuwarten.

Redaktion