Erinnerungen an den Rockmusiker Ozzy Osbourne.
Der Tod von Ozzy Osbourne am gestrigen Dienstag im Alter von 76 Jahren – und nur wenige Wochen nach seinem Abschiedskonzert – weckt bei jüdischen Medien Erinnerungen an eine Folge der Reality-Serie «The Osbournes» vom 31. Dezember 2002 mit dem Titel «My Big Fat Jewish Wedding». Dabei erneuerten der Frontman von Black Sabbath und seine Frau Sharon ihre Eheversprechen – dies jedoch in einer jüdischen Zeremonie unter Leitung eines Rabbiners.
Denn Sharon Arden ist Tochter des jüdischen Musikmanagers Don Arden, der in der Folge das Lied anstimmt: «Vhy don’t you give a Yiddishe boy a chance». Ozzy erklärt dem Publikum indes: «Ich bin nicht jüdisch» und setzt in vertraut vulgärem Ton hinzu: «Meiner Frau kommen Kruzifixe aus dem Arsch.» Obwohl ihre Tochter Kelly darauf beharrte, das Judentum werde matrilinear vererbt, betonte Sharon dagegen, sie fühle sich mehr jüdisch als alles andere. Ozzy hat seine Villa mit einigem Aufwand in einen «kleinen Vatikan in Beverly Hills» verwandeln lassen, nahm aber an der Zeremonie teil. Dies zunächst nervös. Doch als der Rabbiner mit einem Kidduschbecher herauskam und erklärt: «Im Judentum ist Wein ein Symbol der Freude», erklärt Osbourne erleichtert: «Ich mag diesen Kerl.»
Hintergrund der Feier waren diverse Affären Osbournes. Diese fanden durch die jüdische Zeremonie jedoch kein Ende und wurde daher am Muttertag 2017 nach christlichem Ritus wiederholt.
An den Sympathien des Sängers können indes keine Zweifel bestehen. Er brachte sein Sommerfestival «Ozzfest» 2010 nach Israel und Sharon tritt immer wieder gegen Antisemitismus und für Israel auf. Sie hat jüngst gefordert, dass die irische Band Kneecap nach einem antiisraelischen Auftritt beim Coachella-Festival ihre US-Visa verliert.
Im Februar 2024 hat Osbourne auf X verkündet, er verweigere Kanye West die Erlaubnis, eine Performance von Black Sabbaths «Iron Man» zu sampeln, weil er «EIN ANTISEMIT IST UND VIELEN MENSCHEN OHNE KONSEQUENZEN Leid zugefügt hat» (Link).