Verpflichtung zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zum Schutz demokratischer Werte.
Zum 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa begrüsst der Jüdische Weltkongress (WJC) eine «beispiellose Erklärung führender deutscher Unternehmen». Diese bekannten sich öffentlich zu ihrer historischen Verantwortung während der NS-Zeit und bekräftigten ihr Engagement im Kampf gegen Antisemitismus, Extremismus und Hass in all seinen Formen.
Die gemeinsame Erklärung wurde von den Vorstandsvorsitzenden von mehr als 50 grossen deutschen Unternehmen unterzeichnet, darunter Bayer, BASF, Siemens, Allianz, Deutsche Bank, Evonik, Porsche und Mercedes-Benz und ruft zur Wachsamkeit bei der Verteidigung der Demokratie und zur Erinnerung an die Verbrechen des Holocaust auf. Damit mache die deutsche Wirtschaft «ihre wachsende Erkenntnis deutlich, dass historische Verantwortung auch heute mit moralischer Führung einhergehen muss», so der WJC.
WJC-Präsident Ronald S. Lauder bezeichnete die gemeinsame Erklärung als «einen bemerkenswerten und mutigen Akt des Gewissens aus dem Herzen der deutschen Industrie».
Der Jüdische Weltkongress entwickelt seit einiger Zeit eine Partnerschaft mit deutschen Unternehmen um «gemeinsam Erinnerung in Taten umzusetzen und das Beispiel Deutschlands als Vorbild für die Welt zu nutzen», so Lauder: «Unser gemeinsames Ziel muss es sein, schwierige Hinterlassenschaften in dauerhafte Grundlagen für demokratische, pluralistische und friedliche Gesellschaften zu verwandeln.» Zuletzt führte Lauder im Januar 2025 eine Delegation von CEOs und leitenden Angestellten von Bayer, BASF, Siemens und Evonik zum Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und dem Gelände der ehemaligen IG-Farben-Fabrik in Monowitz (Auschwitz III), um den 80. Jahrestag der Befreiung des Lagers zu begehen.