Reaktion auf Gründung einer Kommune von «Return to the Land» in Arkansas.
Ben Waxman vertritt einen Wahlkreis im Zentrum und Süden von Philadelphia im Gliedstaatsparlament von Pennsylvania. Der 40-Jährige hat dort jüngst einen Gesetzentwurf eingebracht, der ausschliesslich christlichen Weissen vorbehaltene Wohnsiedlungen für illegal erklärt. Waxman reagiert damit auf Medienberichte zu der Organisation «Return to the Land», die in den Ozark-Bergen im Norden von Arkansas bereits eine entsprechende und für Juden geschlossene Gemeinschaft gegründet hat. Auf der Website der Gruppe heisst es: «Wir werden starke Familien mit gemeinsamer Abstammung fördern und die nächste Generation in einem Umfeld erziehen, das unsere traditionellen Werte widerspiegelt. Wir werden die wirtschaftliche und soziale Harmonie zwischen allen Gruppen und Einzelpersonen unserer Bewegung fördern.»
Der «Forward» hat im Juni zuerst über die Organisation berichtet. Demnach prüft «Return to the Land» Bewerber auf Rasse und Religion, bevor sie ihnen erlaubt, auf ihrem 160 Hektar grossen Grundstück zu leben. Obwohl «Return to the Land» laut Fachleuten gegen den «Fair Housing Act» (das Gesetz gegen Diskriminierung im Wohnungsbau aus der Bürgerrechts-Ära) verstösst, erklärte der Generalstaatsanwalt von Arkansas, Tim Griffin, die Gruppe handle legal.
Waxman bezeichnet die Aussage gegenüber dem «Forward» als «moralische Feigheit» und erklärte, sein Gesetzentwurf solle ähnliche Pläne in Pennsylvania verhindern. Er komme aus einer Gemeinschaft, die per Definition das Gegenteil der christlichen Nationalisten darstelle: «Wir haben grosse Einwanderer-Gemeinschaften in meinem Wahlkreis. Wir haben Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, und darauf bin ich stolz.» Waxman ist Mitglied der konservativen Synagoge Beth Zion-Beth Israel in Philadelphia: «Ein Teil davon ist natürlich, dass ich Jude bin… als solcher wäre ich in einer dieser Kommunen nicht willkommen.»
Sein Gesetzentwurf sei eine Präventivmassnahme für Initiativen von «Return to the Land» in Pennsylvania. Die Gruppe aus Arkansas hat dort bereits einen Ableger mit einigen hundert Mitgliedern, aber nach eigener Auskunft anhin kein Land in dem Bundesstaat erworben (Link).
