Auftritt am Channukah-Dinner der Yeshiva University.
Sonntagnacht hat der israelische Präsident den designierten New Yorker Bürgermeister Zohran Mamdani dafür verurteilt, «keine Anstrengungen zu unternehmen, seine Verachtung für Israel zu verbergen.» An einer Rede beim 101. Hannukah-Dinner der Yeshiva University (YU) Sonntagabend im Cipriani-Ballsaal in Manhattan rief Izchak Herzog die jüdische Gemeinde zudem auf, sich gegen antiisraelischen Hass zu wehren: «Institutioneller Antisemitismus, Verschwörungstheorien von links und rechts, Judenhass in den sozialen Medien und moralischer Bankrott, der sich als soziale Gerechtigkeit tarnt, haben besorgniserregend zugenommen.» Dazu komme «das immer lauter werdende Schweigen von Menschen, die wir einst als unsere Freunde betrachteten.»
Dafür sei Mamdani ein Beispiel, so Herzog. Der designierte Bürgermeister verachte «den jüdischen, demokratischen Staat Israel, den einzigen Nationalstaat des jüdischen Volkes». Als Beleg führte Herzog den pro-palästinensischen Protest gegen eine Alija-Veranstaltung in der Park East-Synagoge in Manhattan vor zwei Wochen an. Dort wurden die Parolen «Globalisiert die Intifada» und «Tod der IDF» skandiert. Mamdani habe mit der «Behauptung reagiert, Juden, die eine Alija in Erwägung ziehen, würden gegen internationales Recht verstossen. Angesichts dieses Hasses müssen wir uns entschieden und furchtlos zur Wehr setzen.» Damit schloss sich Herzog jüdischen Kritikern wie dem Finanzier Marc Rowan an, der Mamdani an einer Spenden-Gala des jüdischen Gemeindeverbandes jüngst als «Feind» bezeichnet hat, «der Antisemitismus in seinem Wahlkampf eingesetzt und ihn normalisiert» habe.
Herzog wurde am Sonntagabend mit der Ehrendoktorwürde der Yeshiva University ausgezeichnet und folgt damit Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Jonas Salk, Golda Meir und John F. Kennedy. Das Flaggschiff der Modernen Orthodoxie hat sich seit dem Anstieg des Antisemitismus an Universitäten infolge der Terroranschläge vom 7. Oktober als Zufluchtsort für jüdische Studierende positioniert. Nun bereitet sich die Uni laut deren Präsidenten, Rabbiner Ari Berman, auf ihre nächste Aufgabe vor: die Konfrontation mit Mamdani: «Als führende jüdische Universität des Landes fliehen wir nicht vor den Unwahrheiten, die ein neu gewählter Mandatsträger in der Stadt verbreitet. Wir sind hier, um ihnen entgegenzutreten», so Berman: «Wir stehen stolz zu unseren Werten und zeigen der Welt, was es bedeutet, Zionist zu sein. Wenn es jemals einen passenden Zeitpunkt für die Yeshiva University in New York gab, dann ist es jetzt. Dies ist unsere Zeit, dies ist unsere Berufung. Wir werden immer für unsere Werte einstehen, wir werden immer Licht bringen.»
Die YU konnte zudem mit einer Spende über fünf Millionen Dollar von Robert Kraft, dem Besitzer der New England Patriots, eine Kampagne zum Sammeln von 613 Millionen Dollar vorzeitig abschliessen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Zugänge von anderen Unis im Zuge pro-palästinensischer Demos an die YU im Jahr 2024 um 75 Prozent. Dieser Trend hält an, so Rabbiner Berman gegenüber eJewishPhilanthropy: «Wir werden von den Studierenden regelrecht überrannt. Studierende, die früher an die Eliteuniversitäten der Ivy League gegangen wären, kommen jetzt an die Yeshiva University.»
Unter den Gästen waren die Philanthropin Miriam Adelson, Senator John Fetterman, der politische Kommentator Douglas Murray sowie Ronen und Orna Neutra, die Eltern des gefallenen amerikanisch-israelischen Soldaten Omer Neutra, dessen Leichnam über zwei Jahre lang von der Hamas im Gazastreifen festgehalten worden ist (Link).