Nahost 15. Jun 2025

Iran hat Material für Raketen in China bestellt

Die Aufrüstung hat Teheran nicht vor Israels Luftschlägen geschützt. 

Aufrüstung vor Beginn der israelischen Angriffe.

Ein Bericht des «Wall Street Journal» kurz vor Beginn der israelischen Angriffe auf Iran am Donnerstag bleibt bemerkenswert. Demnach hat Iran in China grosse Mengen Material für die Produktion ballistischer Raketen bestellt. Das Journal sieht dies als Versuch, die schweren Rückschläge durch die effektiven Angriffe auf die Hisbollah und iranische Luftabwehrstellungen, sowie den Sturz des Assad-Regimes in Syrien im Vorjahr militärisch wett zu machen.  Laut dem Bericht hat Teheran habe Ammoniumperchlorat (APCP) für den Antrieb von bis zu 800 ballistischen Raketen bestellt. Das Material sollte in den kommenden Monaten im Iran eintreffen. Angeblich ist die Lieferung bereits vor der Ankündigung Trumps im März erfolgt, er werde Ayatollah Ali Khamenei neue Atom-Verhandlungen vorschlagen. Das APCP wurde angeblich von der iranischen Unternehmen Pishgaman Tejarat Rafi Novin Co. bei der in Hongkong ansässigen Lion Commodities Holdings Ltd. bestellt. Teile der Bestellung sollten anscheinend an pro-iranische Gruppen wie die Huthi im Jemen geliefert werden, die wiederholt ballistische Raketen auf Israel abgefeuert und dies am Sonntag erneut unternommen haben. Gleichzeitig hat Iran laut dem Bericht auf Hochtouren an der Reparatur der Raketen-Produktionsanlagen gearbeitet, die Israel im Oktober beschädigt hatte.

Eine frühere chinesische APCP-Lieferung aus China soll mit einer Explosion in einem südiranischen Hafen in Verbindung stehen, bei der im Mai mindestens 18 Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden. Iran hat diese Lieferung geleugnet. Laut dem Bericht soll diese Lieferung APCP-Material für 260 Kurzstreckenraketen umfasst haben. Ursache der Explosion soll eine unsachgemässe Handhabung des Treibstoffs durch Quds-Brigadisten der iranischen Revolutionsgarde gewesen sein (Link).


 

Andreas Mink