Auszahlung des Entschädigungsfonds übersteigt 15 Milliarden Dollar.
Laut der Nachrichtenagentur «Reuters» haben ex-Kunden des 2021 in Haft verstorbenen Wall Street-Betrügers Bernard Madoff im Rahmen eines Vergleichs mit den Liquidatoren zweier luxemburgischer Fonds 498,3 Millionen Dollar zurück erhalten. Damit erhöht sich die Entschädigung der Madoff-Opfer auf über 15 Milliarden Dollar.
Der «Luxembourg Investment Fund» und der «Luxembourg Investment Fund U.S. Equity Plus» hatten drei Jahre lang ausschliesslich bei Bernard L. Madoff Investment Securities investiert, bevor die Firma im Dezember 2008 zusammenbrach. Ein New Yorker Gericht hat anschliessend den Juristen Irving Picard als Liquidationsverwalter von Madoffs Firma eingesetzt. Er gab nun bekannt, die 498,3 Millionen Dollar entsprächen sämtlichen Überweisungen Madoffs an die luxemburgischen Fonds. Die Fonds werden Picard als Konkursverwalter zudem 15 Prozent des Erlöses aus ihrer Klage in Luxemburg gegen die Schweizer Bank UBS zukommen lassen.
Die Fonds räumten kein Fehlverhalten ein. Die gerichtliche Genehmigung dürfte im Rahmen einer Anhörung am 25. Juni folgen.
Picard schätzt die Verluste der 2656 als anspruchsberechtigt erkannten Madoff-Kunden auf ingesamt 17,5 Milliarden Dollar. Seine Auszahlungen sind unabhängig von den 4,3 Milliarden Dollar, welche der von der US-Regierung eingerichtete Madoff-Opferfonds an 40.930 Einzelpersonen, Schulen, Wohltätigkeitsorganisationen und Pensionskassen verteilt hat.
Madoff hatte seinen Betrug jahrzehntelang verborgen, bevor er seinen Söhnen darüber einen Tag nach der Weihnachtsfeier seiner Firma im Jahr 2008 ein Geständnis abgelegt hatte. Er bekannte sich später in elf Anklagepunkten schuldig und wurde zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Richter bezeichnete Madoffs Verbrechen als «ausserordentlich böse» (Link).
