Tel Aviv 12. Okt 2025

Erschütterung über Suizid eines Nova-Überlebenden

Roei Shalev und Mapal Adam am Nova Festivals.        

Der Tod von Roei Shalev, Überlebender des Hamas-Terrors beim Nova-Musikfestival, hat in Israel landesweit für Bestürzung gesorgt

In Israel hat der Suizid von Roei Shalev, einem Überlebenden des Hamas-Massakers beim Nova-Festival am 7. Oktober 2023, für grosse Betroffenheit gesorgt. Shalev hatte auf Instagram erklärt, „diesen Schmerz nicht mehr ertragen“ zu können, ehe er im Norden Tel Avivs tot aufgefunden wurde. Schon beim Angriff hatten Shalev und seine Freundin Mapal Adam vergeblich versucht, sich vor den Terroristen zu verstecken. Adam wurde noch vor Shalevs Augen ermordet, er selbst wurde angeschossen und überlebte schwer traumatisiert. 
Der Fall hat Mitten im Freudentaumel über die angekündigte Rückkehr israelischer Geiseln landesweit eine Diskussion über die psychische Gesundheit und die Versorgung der mehr als 4.000 Nova-Festival-Überlebenden ausgelöst. Experten wie Mark Weiser vom Sheba Medical Center schätzen, dass hunderte Betroffene unter schwersten Traumata leiden. Laut Berichten wurden bis zu 100 Überlebende in psychiatrischen Kliniken behandelt, mindestens 30 galten als besonders suizidgefährdet. Die Regierung hat die therapeutenfinanzierten Einheiten inzwischen aufgestockt. Angehörige und Hilfsorganisationen beklagen dennoch massive Versorgungslücken sowie bürokratische Hürden bei der Unterstützung. 
Bereits zwei Wochen nach dem Massaker beging Shalevs Mutter Suizid; der Tod beider – Mutter und Sohn – ist für viele Israelis eine tragische Zuspitzung der psychischen Nachwirkungen des Terrors. Neben Shalev sind mehrere Selbsttötungen von weiteren Festivalüberlebenden öffentlich geworden, darunter etwa der Fall der 22-jährigen Shirel Golan, deren Familie schwere Vorwürfe gegen die israelischen Behörden erhebt. 
Auf Social Media beschreibt ein Freund der Nova-Community die Lage der Hinterbliebenen als „täglichen Kampf mit den Erinnerungen“. Neben internationaler Anteilnahme nehmen Angehörige und Betroffene die Regierung vermehrt in die Pflicht, die psychosoziale Versorgung und Hilfsangebote deutlich auszubauen. . Seine persönliche Geschichte und die anhaltenden psychischen Folgen des Massakers verdeutlichen die Belastung für die überlebenden Opfer und werfen ein Schlaglicht auf den Umgang des Staates mit Traumatisierten.

Redaktion