Trump-Regierung 06. Nov 2025

Comeback für Jared Isaacman

Jared Isaacman

Trump hatte dem visionären Tech-Unternehmer abrupt die Nominierung für den Posten des NASA-Chefs entzogen.   

Nach monatelangem Tauziehen hinter den Kulissen hat Trump am Dienstag überraschend Jared Isaacman erneut für den Posten des NASA-Chefs nominiert. Im Juni hatte der US-Präsident die Ernennung abrupt zurück gezogen, da Isaacman mit Elon Musk befreundet ist und mit diesem im Raumfahrtsbereich zusammengearbeitet hatte. Als Trump sich im Juni von Musk getrennt hat, musste Isaacman ebenfalls Konsequenzen tragen. Zudem sollen Verkehrsminister Sean Duffy und dessen Mitarbeiter gegen Isaacman intrigiert haben (die NASA fällt in Duffy Zuständigkeit). 

Doch nun erklärte Trump auf Social Media: «Jareds Leidenschaft für den Weltraum, seine Astronautenerfahrung und sein Engagement, die Grenzen der Erforschung zu erweitern, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln und die neue Weltraumwirtschaft voranzutreiben, machen ihn ideal geeignet, die NASA in eine neue Ära zu führen.»

Das für Beobachter überraschende Comeback ist zumindest teilweise auf die Geduld Isaacmans zurück zu führen, der die Rücknahme der Nominierung gelassen aufgenommen und weiterhin Kontakt zum Team des Präsidenten gehalten hatte. Laut «Axios» hat er Monate später sogar eine Million Dollar an Trumps Spendenkampagne gegeben, ohne die NASA-Stelle zu erwähnen. Trumps Stabschef Susie Wiles und Vizepräsident JD Vance haben sich angeblich hinter den Kulissen weiterhin für Isaacman eingesetzt (Link).

Trump hatte im Wahlkampf die Rückkehr amerikanischer Astronauten zum Mond verhiessen. Dabei sollte Isaacman eine führende Rolle spielen. Er ist jüdischer Herkunft und Gründer/CEO von SHIST4, einem Unternehmen für die Abwicklung gewerblicher Zahlungen, aber auch Gründer von «Draken International». Die Firma betreibt mit der global grössten Privat-Staffel von Kampfflugzeugen die Ausbildung von Militärpiloten. Isaacman selbst hat Lizenzen zum Flug der Maschinen und hat zudem mehrfach private Weltraum-Ausflüge auf Musks SpaceX-Raketen unternommen.

Isaacman betont seine jüdische Herkunft nicht, aber sein im SHIST4-Vorstand sitzender Vater Don ist in der Chabad-Gemeinschaft aktiv (Link).
 

Andreas Mink