Jerusalem 30. Dez 2025

Archäologische Sensation in Jerusalem

Eine Aufnahme der Ausgrabung. 

2000 Jahre alte Mikwe unter der Klagemauer-Plaza entdeckt.  

Bei Ausgrabungen unter der Plaza der Klagemauer (Western Wall Plaza) wurde eine gut erhaltene 2000 Jahre alte jüdische Ritualbad-Mikwe aus der Zeit des Zweiten Tempels freigelegt. Archäologen der Israel Antiquities Authority und der Western Wall Heritage Foundation gaben die Entdeckung am 29. Dezember 2025 bekannt. 
Die in den Fels gehauene Mikwe, die mehrere Stufen in ein rechteckiges Becken führt, lag versiegelt unter einer Zerstörungsschicht mit Asche und Trümmern, die auf die Römische Eroberung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. datiert wird. Diese Schicht liefert direkte materielle Zeugnisse der Zerstörung des Zweiten Tempels und des abrupten Endes des damaligen jüdischen Lebens in der Stadt. 
Die Fundstelle liegt nur wenige Meter von den antiken Zugängen zum Tempelberg entfernt, was sie zu einem aussergewöhnlichen Fenster in den Alltag und die religiösen Praktiken der Jerusalemer Bevölkerung in den letzten Jahren vor der Zerstörung macht. Die Mikwe diente vermutlich sowohl Einheimischen als auch Pilgern, die sich vor dem Betreten des Tempelbezirks rituell reinigten. 
Heritage-Minister Rabbi Amichai Eliyahu betonte, dass dieser Fund das Verständnis vertiefe, wie eng religiöses Leben und Alltag im antiken Jerusalem miteinander verflochten waren. Der Director der Western Wall Heritage Foundation,Mordechai (Suli) Eliav, beschrieb die Entdeckung als «tausend Zeugen», die vom Übergang von Unreinheit zu Reinheit, von Zerstörung zu Erneuerung erzählen. 
 

Redaktion