Spitzentreffen und verhaltene Töne aus Riad.
Die israelische Attacke auf Hamas-Funktionär in Katar wirkt weiter am Golf nach. Laut dem Regionalmedium Amwaj arbeiten Iran und Saudi-Arabien deshalb an einer erneuten Annäherung. So ist Ali Laridschani, der Chef des Nationalen Sicherheitsrats des Iran, vergangene Woche zu Gesprächen mit Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS), sowie dem saudischen Aussenminister und dem Nationalen Sicherheitsberater nach Riad gereist. Kurz zuvor hatten MbS und der iranische Präsident Masoud Pezeshkian am Rande des Krisengipfels arabischer und muslimischer Führer am 15. September in Katar ein separates Gespräch geführt.
Laut der staatlichen, iranische Nachrichtenagentur IRNA standen bei den Gesprächen bilaterale Beziehungen, Verteidigungskooperation, regionale Entwicklungen und die Beseitigung von Investitionshemmnissen im Zentrum. Laridschani erklärte später gegenüber iranischen Medien, die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Riad werde «organisierter» voranschreiten. Zudem hätte der israelische Angriff in Katar ein Zusammenrücken in der Region ausgelöst «und Irans langjährige Sicht auf Israel als destabilisierenden Akteur bestätigt».
Pezeshkian soll MbS versichert haben: «Wenn die islamischen Länder vereint sind, wird das zionistische Regime es nicht wagen, ein muslimisches Land anzugreifen.» Saudi-Arabien könne bei der Erreichung dieses Zusammenhalts eine wichtige Rolle spielen.
Allerdings fallen die Reaktionen auf die Gespräche in Riad verhalten aus. Denn zwischen Riad und Teheran bleiben etliche Kontroversen, wie die Unterstützung Irans für die Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen (https://amwaj.media/en/media-monitor/iran-saudi-arabia-step-up-engagement-amid-rising-concern-over-israel).
Ein neuer Knackpunkt dürfte das jüngst von Islamabad und Riad angekündigte gegenseitige Verteidigungsabkommen vor allem auf atomarem Gebiet sein (https://apnews.com/article/pakistan-saudi-arabia-defense-israel-india-11cd003a55eb7bec7431cb134f29db5d).
