jerusalem 25. Sep 2025

Abkommen mit Syrien

Israel und Syrien führen aktuell intensive Verhandlungen über ein neues Sicherheitsabkommen, das auf eine Beruhigung der Lage im Grenzgebiet abzielt und einen historischen Schritt in den Beziehungen zwischen den beiden feindlichen Staaten bedeutet. Kernpunkte des Abkommens sind die Demilitarisierung der Grenzregion im Südwesten Syriens sowie der besondere Schutz der religiösen Minderheit der Drusen, die von Israel als Verbündete betrachtet werden. Ziel ist es zudem, die Präsenz syrischer und israelischer Truppen und Sicherheitskräfte im Grenzgebiet neu zu regeln und so zu verhindern, dass sich vom Iran unterstützte Milizen oder andere bewaffnete Gruppen dort festsetzen. Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Dezember 2024 hat Israel seine militärischen Angriffe auf syrische Ziele intensiviert, um Waffendepots und militärisches Gerät zu zerstören und das Vorrücken feindlicher Gruppen zu verhindern. Im Juli und August 2025 haben unter US-Vermittlung geheime und offene Gespräche auf Ministerebene zwischen Israel und Syrien, zuletzt auch in Paris, stattgefunden. Beide Seiten bestätigten inzwischen, dass die Verhandlungen laufen.  Israels Ministerpräsident Netanjahu koppelt eine Einigung an die vollständige Entmilitarisierung der Grenzregion und die Sicherheit der Drusen. Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa stellt klar, dass das angestrebte Sicherheitsabkommen nicht mit einer generellen Normalisierung der Beziehungen zu Israel gleichzusetzen ist. Washington unterstützt die Verhandlungen, hofft auf eine regionale Deeskalation und betrachtet das Abkommen als Schritt zu größerer Stabilität. Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand; ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Die Golanhöhen, seit 1967 von Israel besetzt und 1981 annektiert, bleiben ein zentraler Streitpunkt aller Verhandlungen.  Die Gespräche finden weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, könnten laut syrischer Regierung aber in den kommenden Tagen konkrete Ergebnisse bringen. Ein potenzielles Abkommen würde von internationalen Vermittlern – insbesondere den USA und möglicherweise den Vereinten Nationen – überwacht werden. 

Redaktion