Die Ausstellung «A Lens of Her Own» bringt erstmals 20 jüdische Pionierinnen der Fotografie aus der Zwischenkriegszeit mit 20 zeitgenössischen Fotografinnen in einen künstlerischen Dialog. Sie würdigt damit ein oft übersehenes Kapitel der Fotografie-Geschichte, in dem Frauen trotz gesellschaftlicher Hindernisse bahnbrechende Beiträge leisteten. In den frühen Jahren des Mediums ergriffen viele Frauen die Kamera als neues Ausdrucksmittel. Sie dokumentierten politische Umbrüche, soziale Kämpfe und persönliche Schicksale. Einige wie Julia Pirotte oder Maria Austria kämpften im Widerstand, andere wie Edith Tudor-Hart oder Eva Besnyö nutzten ihre Arbeit für politische Anliegen oder feministische Bewegungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele dieser Namen vergessen, die Fotografie galt wieder als männlich dominiert. Die Ausstellung will dies korrigieren und stellt den historischen Werken aktuelle Positionen jüdischer Fotografinnen aus aller Welt gegenüber, darunter auch israelische Künstlerinnen. So entsteht ein generationenübergreifender Blick auf Fotografie als Ausdruck von Identität, Widerstand und künstlerischer Vision.
Seit Donnerstag, 5. Juni, ANU Museum of the Jewish People, Klausner Strasse 15, Tel Aviv.
www.anumuseum.org.il