Stolz

Der israelische Sänger David D’Or ist während eines Konzerts in Warschau mit roter Farbe attackiert worden, aber reagierte darauf mit klaren Worten. «Ich bin stolz, Israeli zu sein. Ich bin stolz, Jude zu sein», erklärte er nach dem Vorfall, der sich am Sonntagabend im Rahmen eines jüdischen Festivals ereignete. D’Or trat gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester auf, als eine Frau mit palästinensischer Fahne auf die Bühne drängte und ihm eine Flasche mit roter Farbe ins Gesicht sprühte. Zu diesem Zeitpunkt sang er gerade das Gebet «Avinu Malkeinu» und hatte die Augen geschlossen. «Plötzlich spürte ich eine kalte Welle im Gesicht. Als ich die Augen öffnete, war alles rot», sagte er später. Für einen Moment habe es gewirkt, als sei sein Notenblatt mit Blut befleckt – eine Erinnerung, die ihn an die Ereignisse vom 7. Oktober zurückwarf. Die Angreiferin rief «Free Palestine» und wurde rasch von Sicherheitskräften abgeführt. In der Halle kam es zu Unruhe, doch D’Or und seine Musiker versuchten, die Situation zu beruhigen. «Das Publikum war deutlich verängstigt. Ich bat alle, gemeinsam zu singen und zu beten», so der Sänger. Sein Pianist Yaad habe eine «beruhigende Melodie» gespielt, während er weitersang. Propalästinensische Aktivisten nutzen rote Farbe seit Längerem als Symbol für das Blut ziviler Opfer in Gaza. Nach seiner Rückkehr nach Israel berichtete D’Or von überwältigender Unterstützung. «Menschen jubelten uns zu und schickten so viel Liebe. Es gibt nichts Besseres als unser Volk», sagte er. Trotz des Angriffs will der Künstler seine Auftritte nicht abbrechen: «Ich werde überall dorthin gehen, wo ich eingeladen werde. Mit Musik will ich Menschen, Religionen und Generationen verbinden.»