Edan Alexander 12. Dez 2025

Rückkehr

Edan Alexander ist an den Ort zurückgekehrt, der sein Leben am 7. Oktober 2023 für immer veränderte. Letzte Woche stand Alexander, der von der Hamas als Geisel festgehalten worden war, erstmals wieder in Uniform am Gelände des Nova-Festivals nahe der Grenze zu Gaza, jenem Ort, den er als «schlimmsten Albtraum meines Lebens» bezeichnet. Gefasst, aber entschlossen, richtete er eine Botschaft an die Terroristen, die ihn über ein Jahr und sieben Monate gefangen hielten: Er sei zurück, er stehe wieder aufrecht. «Ihr habt mir die Hölle gegeben? Dann gebe ich sie euch zurück», sagte er. Alexander war im Mai im Rahmen eines von den USA vermittelten Abkommens freigekommen. Seine Rückkehr zum Militärdienst war eine bewusste Entscheidung. Er wolle zu Ende führen, was er begonnen habe, betonte der 20-Jährige. Er sei nicht nach Israel gekommen, um nach zehn Monaten in einer Eliteeinheit aufzuhören; sein Dienst dauere zwei Jahre und acht Monate, «vielleicht sogar länger». Die lange Zeit in der Gefangenschaft habe ihm Kenntnisse über Sprache und Kultur seiner Entführer vermittelt, die er nun im Dienst des Landes einsetzen wolle. Seine Mutter zeigte sich überrascht, unterstützt aber seine Entscheidung. Wenn dieser Schritt ihm helfe, innerlich zu heilen, stehe sie voll hinter ihm. Alexander besitzt die amerikanische und die israelische Staatsbürgerschaft. Mit 18 Jahren zog er nach Israel, um sich freiwillig der Golani-Brigade anzuschliessen. Am 7. Oktober wurde er während des Dienstes verschleppt. Nun steht er wieder in Uniform am Ort seiner Entführung. «Ich bin zurück», sagt er. «Und ich werde niemals zerbrechen.»

Emily Langloh