Jonny Greenwood 09. Mai 2025

Zensur

Das israelisch-britische Musikduo Jonny Greenwood (Radiohead) und Dudu Tassa hat die Absage zweier geplanter Konzerte in Grossbritannien scharf kritisiert. Die Auftritte in London und Bristol sollten im Juni im Rahmen ihrer Tour zum Album «Jarak Qaribak» stattfinden, das arabische Liebeslieder mit Künstlern aus dem Nahen Osten vereint. Die Veranstalter sagten die Konzerte ab, nachdem die Bewegung Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS) Druck ausgeübt hatte. In einer gemeinsamen Erklärung äusserten Greenwood und Tassa ihr Bedauern über die Absagen und bezeichneten sie als «Zensur und das Schweigen von Künstlern». Sie betonten, dass das Album kulturelle Vielfalt fördere und Musiker aus Syrien, Libanon, Kuwait und Irak einbeziehe. Die BDS-Kampagne warf dem Duo jedoch vor, durch ihre Auftritte in Israel «Genozid schönzufärben» und forderte einen Boykott ihrer Konzerte. Die Musiker wiesen die Vorwürfe zurück und betonten, dass ihr Projekt darauf abziele, Brücken zwischen Kulturen zu bauen. Sie kritisierten die Doppelmoral, dass einige Künstler für ihre Meinungsfreiheit unterstützt würden, während ihnen diese verweigert werde. Trotz der Absagen hoffen Greenwood und Tassa, ihre Musik künftig live präsentieren zu können, um den Dialog über Kunst und Verständigung fortzusetzen. Der jüngst abgesagte Auftritt der beiden Künstler reiht sich in weitere Absagen von Konzerten in England ein.

Redaktion