Shari Redstone 12. Dez 2025

Kurswechsel

Shari Redstones Rückzug aus der Medienwelt währte nur kurz. Wenige Wochen nach dem Verkauf des Familienanteils an Paramount übernahm die Unternehmerin den Vorsitz der israelischen Produktionsfirma Sipur. Deren Projekte entsprechen ihrem Anliegen, Geschichten zu erzählen, die Israel jenseits gängiger Zuschreibungen zeigen. «Es gibt eine Seite Israels, die viele nicht kennen», sagte Redstone bei einer Veranstaltung in New York. Inhalte hätten die Kraft, Gespräche anzustossen und Veränderung zu bewirken, ein Gedanke, der an das Motto ihres 2020 verstorbenen Vaters anknüpft. Aufmerksam wurde Redstone auf Sipur, als die Firma Unterstützung für eine Dokumentation über das Massaker vom 7. Oktober 2023 beim Nova-Musikfestival suchte. Der Film erhielt in diesem Jahr eine Auszeichnung für die beste aktuelle Dokumentation. Die Arbeit daran habe ihr gezeigt, wie sehr die Haltung des Studios mit dem Engagement ihrer Familienstiftung gegen Rassismus und Judenhass übereinstimme, betonte sie. Sipur greift auf Israels lebendige kreative Szene zurück und entwickelt gemeinsam mit internationalen Partnern Filme und Serien, darunter die Produktion «Bad Boy» oder eine neue romantische Komödie mit Popsängerin Noa Kirel. Trotz politischer Boykottaufrufe glaubt Redstone, dass erzählte Geschichten Brücken bauen können: Sie schaffen Verständnis und eröffnen neue Perspektiven, selbst in polarisierenden Zeiten.

Emily Langloh