Zusätzliches Drama in den Bürgermeisterwahlen der grössten Stadt Amerikas.
Eine Woche vor den Bürgermeisterwahlen in New York City hat Andrew Cuomo seinen Abstand auf Zohran Mamdani in einer neuen Umfrage auf 34 zu 44 Prozent verkürzt. Hinter dem ex-Gouverneur des Gliedstaats New York liegt weiterhin mit grosser Distanz der Republikaner Curtis Sliwa mit 11 Prozent. Mamdani bleibt also Favorit, kann aber trotz der allmählichen Unterstützung von Parteieliten und der immensen Begeisterung junger und linker Schichten immer noch keine absolute Mehrheit auf sich vereinen. Sonntagnacht trat der demokratische Sozialist in Queens erneut mit den linken Ikonen Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez vor einer grossen, begeisterten Menge auf.
Sein Sieg am nächsten Dienstag würde den grössten – und eigentlich den ersten, realen Erfolg der Linken seit der gescheiterten Präsidentschaftsbewerbung von Sanders 2016 darstellen. Mamdanis Mangel an Erfahrung und die Komplexität von Behörden und Lobbys in der City dürften ihn als Stadtvater rasch vor erhebliche Probleme stellen (Link).
Momentan wollen die Republikaner den 34-Jährigen noch auf der Zielgeraden ganz aus dem Rennen werfen. Etliche Kongress-Abgeordnete appellieren an das Justizministerium, seine Immigrationsakte zu durchleuchten und ihm die US-Staatsbürgerschaft zu entziehen. Mamdani kam als Siebenjähriger mit den indischstämmigen Eltern aus Uganda in die USA.
Nach ersten Versuchen in diese Richtung unternimmt der Abgeordnete Randy Fine aus Florida einen neuen Anstoss und fordert die Regierung auf, «jede Einbürgerung der letzten 30 Jahre zu überprüfen – angefangen mit Mamdani.» Fine ist ein stolzer Unterstützer Israels und nennt sich gerne «Hebrew Hammer». Er fordert zudem Ermittlungen gegen die aus Somalia eingewanderte Abgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota. Fine sieht Mamdani als Bedrohung für die Nation und «inneren Feind… einer der Menschen, die in dieses Land gekommen sind, um Staatsbürger zu werden und es zu zerstören.»
Das US-Justizministerium schliesst Ermittlungen gegen Mamdani laut Presseberichten nicht aus (Link).
