Kalifornien 28. Okt 2025

Newsom: «Marc gehört weiter zur Familie»

Marc Benioff 

Kontroverse um Appelle des Software-Unternehmers Marc Benioff an Trump.  

Obwohl Marc Benioff mit der Forderung nach Militär-Einsätzen in San Francisco aufgrund einer angeblichen Krise der öffentlichen Sicherheit jüngst breite Empörung in der demokratischen Hochburg ausgelöst hat, hält der wichtigste Linksliberale Kaliforniens zu dem Software-Unternehmer. Gouverneur Gavin Newsom erklärte, Benioff sei für ihn weiterhin wie ein Familienmitglied. Newsom war selbst Bürgermeister von San Francisco und ist seit Jahrzehnten mit dem heutigen CEO von Salesforce befreundet. Ihre Familien stehen einander so nahe, dass Benioff der Pate von Newsoms Tochter Montana. Laut dem Gouverneur hat Benioffs Mutter «einen besonderen Platz in meinem Herzen».

Benioff und seine Frau Newsoms politische Karriere über lange Zeit mit Spenden unterstützt. Der Gouverneur war daher von Benioff Appell an Trump zu «Bekämpfung der Kriminalität in San Francisco» unangenehm überrascht: «Das war enttäuschend», so Newsom gegenüber Medien: «Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für ihn als Menschen und seine Familie.» Newsom hat Benioff nach der Aussage angerufen und die Sache ausführlich diskutiert. Einzelheiten gibt Newsom nicht preis. Allerdings hat sich Benioff Tage später für die Äusserungen entschuldigt. 

Sein Sinneswandel hat laut der «New York Times» indes positive Folgen. Trump sagte in letzter Minute Pläne zur Entsendung von Truppen und Agenten der Immigrationsbehörde ICE nach San Francisco ab und verwies dabei auf den Einfluss von Benioff und Jensen Huang, dem Präsidenten und CEO von Nvidia. Beide hätten ihn gedrängt, von diesem Schritt abzusehen, da Bürgermeister Daniel Lurie ihrer Meinung nach Fortschritte in der Stadt mache. 

Newsom bezeichnete seinen alten Freund Benioff kurz vor dieser Wende als «einen guten Menschen – wir sehen die Welt einfach nicht mit denselben Augen» (Link).

Andreas Mink