Iran 18. Mai 2025

Neue Misstöne zwischen Iran und USA

Ayatollah Ali Khamenei (Bild) und Donald Trump setzen auf verbalen Schlagabtausch.

Vorwürfe von Ayatollah Ali Khamenei.

Zum Wochenende und nach dem Heimflug des US-Präsidenten aus arabischen Golfstaaten warf ihm Ayatollah Ali Khamenei «Unehrlichkeit und Machtmissbrauch» vor: «Trump sagte, er wolle seine Macht für Frieden einsetzen; er hat gelogen». Der geistige Führer der Islamischen Republik wandte sich an einem öffentlichen Auftritt am Samstag direkt an Trump: «Wann haben Sie jemals ihre Macht dafür eingesetzt, um Frieden zu schaffen?»

Trump und seine Regierung senden ihrerseits seit Wochen gemischte Botschaften an Teheran, inklusive stark unterschiedlicher Vorstellungen über die Zukunft der iranischen Nuklear-Anlagen. Trump hatte der Führung der Islamischen Republik am Dienstag in Riad Korruption und die «Enteignung des Reichtums ihres Volkes» zur Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen. Darauf nahm Khamenei nun anscheinend Bezug: «Einige der Äusserungen während der Reise des US-Präsidenten in die Region sind nicht einmal einer Antwort wert… Das Niveau dieser Aussagen ist so niedrig, dass sie eine Schande für den Sprecher und eine Schande für das amerikanische Volk darstellen.»

Trump hatte am Freitag nachgelegt und Iran «etwas Schlimmes» angedroht, sofern das Land bei den laufenden Direkt-Verhandlungen über sein Atomprogramm nicht bald einen US-Vorschlag akzeptiere. Regierungsvertreter in Teheran bezeichneten diese Botschaft als «verwirrend und widersprüchlich». Am Samstag erklärte der iranische Präsident Masud Pezeshkian, man wolle die Spannungen mit den USA nicht eskalieren lassen: «Wir glauben an Verhandlungen und führen einen Dialog, aber wir haben keine Angst vor Drohungen und werden unsere Rechte unter keinen Umständen aufgeben.» Ein Termin für weitere Atom-Gespräche steht derzeit nicht fest (Link).


 

Andreas Mink