Friedensversprechen und Drohung mit Regimewechsel Stunden vor der Bodeninvasion im Libanon.
Wenige Stunden vor dem Einmarsch israelischer Truppen im südlichen Libanon hat Binyamin Netanyahu überraschend eine direkte Video-Erklärung «direkt an das iranische Volk» gerichtet. Der Premier ging mit dem Regime der Islamischen Republik ins Gericht, dass die Bevölkerung «unterjocht und feurige Reden über die Verteidigung des Libanon und des Gazastreifens hält. Doch jeden Tag stürzt dieses Regime unsere Region tiefer in die Dunkelheit und tiefer in den Krieg.» Netanyahu betonte Israels militärische Fähigkeiten und warnte: «Täglich werden ihre Marionetten eliminiert. Fragen Sie Mohammed Deif. Fragen Sie Nasrallah. Es gibt keinen Ort im Nahen Osten, den Israel nicht erreichen kann. Es gibt keinen Ort, an den wir nicht gehen würden, um unser Volk und unser Land zu schützen.»
Netanyahu und warf dem Regime vor, Ressourcen auf Kosten der Bürger zu vergeuden: «Die überwiegende Mehrheit der Iraner weiß, dass ihr Regime sich keinen Deut um sie schert. Wenn es sich um Sie kümmern würde, würde es aufhören, Milliarden von Dollar für sinnlose Kriege im Nahen Osten zu verschwenden. Es würde anfangen, Ihr Leben zu verbessern.» Der Premier zeichnete in dem dreiminütigen Appell eine rosige Zukunft für Iran, würde das Land Ressourcen von Aggression in Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur umleiten. Ein freier Iran ohne die heutige Führung könnte «viel früher kommen, als die Leute denken – alles wird anders sein», so Netanyahu weiter. In einer solchen Zukunft würden «Israel und der Iran in Frieden leben und von globalen Investitionen, Tourismus und technologischer Innovation profitieren könnten.»
Denn «von Ghom bis Esfahan, von Shiraz bis Tabriz gibt es zig Millionen gute und anständige Menschen mit jahrtausendelanger Geschichte hinter sich und einer glänzenden Zukunft vor sich. Lassen Sie nicht zu, dass eine kleine Gruppe fanatischer Theokraten Ihre Hoffnungen und Träume zerstört. Sie haben Besseres verdient. Ihre Kinder haben Besseres verdient. Die ganze Welt hat Besseres verdient. Ich weiss, dass Sie die Vergewaltiger und Mörder von Hamas und Hisbollah nicht unterstützen, aber Ihre Führer tun es», so Netanyahu weiter. Er schloss auf einer Note der Solidarität: «Das iranische Volk sollte wissen – Israel steht an seiner Seite.»
Angesichts der strengen Kontrolle der iranischen Regierung über die Medien im Land bleibt laut «Israel Hayom» indes abzuwarten, wie wirksam und weitreichend diese auf Englisch vorgetragene Botschaft im Iran ist (Link).
