USA 13. Mär 2025

Lutnick unter Druck

Kontroverse um Wirtschaftsminister Howard Lutnick.

Insider machen mobil gegen den Wirtschaftsminister.

Anhin relativ frei von Leaks, erlebt die zweite Trump erstmals den Transport interner Konflikte an die Öffentlichkeit. Plattform dafür ist «Politico». Das Insider-Medium kolportiert ebenso harsche, wie anonyme Kritik aus der Umgebung des Präsidenten. Ziel der Attacken ist Wirtschaftsminister Howard Lutnick. «Verbündete Trumps» seien frustriert über Lutnick und erbost über dessen Nähe zum Präsidenten und seine Kompetenz als Wirtschaftsberater.

Wie auch hier vermeldet, hatte Lutnick am Sonntag den Präsidenten als «Gewinner» gefeiert, der keinesfalls durch seinen Zick-Zack-Kurs bei Zöllen eine Rezession auslösen würde. Trump hat dies zeitgleich als reale Möglichkeit dargestellt. 

Nun muss Lutnick anscheinend als Erklärung für die Krisenstimmung an den Börsen und in der Bevölkerung herhalten. Dem ex-Chef der Wall Street-Firma Cantor Fitzgerald wird zudem eine aggressive Persönlichkeit und Übereifer bei der Suche nach Nähe zum Prinzipal vorgeworfen: Lutnick wolle laut einer Quelle «ständig um Trumps Zustimmung werben… Er versucht, ein Mini-Trump zu sein. Ich glaube nicht, dass er verstanden hat, dass nur Trump Trump sein darf», so der Politico-Informant: «Das bestätigt nur, dass er nicht wirklich weiss, wie man diesen Job macht.»

Trump ist angeblich weiterhin mit Lutnick zufrieden und nahm ihn am Freitag an Bord der Air Force One mit zum üblichen Wochenende in Mar-a-Lago. Lutnick weicht angeblich auch im Weissen Haus kaum von der Seite des Präsidenten – und löst damit Unmut in der Umgebung Trumps aus. Lutnick wird zudem vorgeworfen, einerseits ein «Ja-Sager» gerade beim Thema Zölle zu sein. Andrerseits presche er in der Öffentlichkeit immer wieder ohne Absprache mit dem Weissen Haus vor. 

Der Bericht spekuliert zudem über eine baldige Entlassung Lutnicks. Hier ist anzumerken, dass Trump mit der Besetzung seiner Regierung durch unkonventionelle, schillernde, willensstarke und Politik-ferne Figuren wie Musk, RF Kennedy Jr. oder Pete Hegseth von Anfang an Dramen wie das nun offen um Lutnick ausbrechende angelegt hat. Die Frage ist nur, wie lange derlei Theater von realen Problemen ablenkt, die Trump und sein Team nun lostreten (Link).

 

Andreas Mink