Izchak Herzog zu Besuch in den USA.
An einem ausführlichen Gespräch mit «Politico» lobt Itzhak Herzog anlässlich seines aktuellen Amerika-Besuchs Trump für dessen Bemühungen um die Rückführung der Geiseln aus Gaza und die standhafte Unterstützung Israels. Gleichzeitig stellt der israelische Präsident klar, dass Trump mit seiner Aufforderung zu einer Begnadigung Netanyahus in interne Angelegenheiten des jüdischen Staates eingreife: «Ich respektiere die Freundschaft und die Meinung von Präsident Trump. Israel ist selbstverständlich ein souveräner Staat» und er werde in der Sache «im besten Interesse des israelischen Volkes» handeln.
Herzog betonte seine und die Verbindung seiner prominenten Familie zu den USA, aber auch tiefergehende Bande zwischen Amerika und Israel. Beider Grundlagen beruhe auf biblischen Werten. Beunruhigt sei er jedoch von zunehmender Feindseligkeit Juden und Israel gegenüber in den USA. Dies komme «von TikTok, von einem sehr oberflächlichen Diskurs über die aktuelle Lage». So werde das grosse Ganze ausblendet: Israel sei ein strategischer Verbündeter, trage zu den nationalen Interessen und Sicherheitsinteressen der USA bei und sei «absolut ein Leuchtfeuer der Demokratie im Nahen Osten.» Das Problem sei, «dass wir es mit einer milliardenschweren, sehr aggressiven PR-Maschinerie zu tun haben, die auch von Hamas-Verbündeten unterstützt wird.»
Um Frieden in Gaza herzustellen und die «Hölle und das Leid unschuldiger Zivilisten in Gaza» zu beenden, sollten die Bewohner der Trump-Plan eines Wiederaufbaus unterstützen: «aber um Gaza wieder aufzubauen, muss man die Gewalttäter aus der Stadt vertreiben. Wir müssen die Terroristen daraus vertreiben.» Zudem müsse Israel muss seine Kommunikation nach Aussen definitiv verbessern: «Wir haben diesen Krieg nicht gesucht. Wir wollten diesen Krieg nicht.»
Harsche Kritik übt Herzog an Zohran Mamdani, der das Recht der Juden, des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in Frage stelle. Doch dies hänge nicht von dem designierten New Yorker Bürgermeister ab. Dieser sollte vielmehr «verstehen, dass es in seiner Stadt so viele Menschen gibt, für die Israel tief in ihrer DNA verankert ist, in ihrer Liebe zu Amerika und Israel gleichermassen. Er sollte sich eingehender mit ihren Ansichten auseinandersetzen und sie besser verstehen, anstatt solchen Abscheu und Hass zu zeigen.»
Letztlich räumte Herzog ein, sein Amt sei eine «enorme emotionale Last»: «Aber ich bin sehr stolz darauf, dass Gott mir diese Aufgabe in diesem Moment anvertraut hat, um Israel in seiner schwersten Stunde beizustehen» (https://www.politico.com/news/magazine/2025/12/06/israel-president-isaac-herzog-netanyahu-mamdani-interview-00674658).