Anhänger von Robert F. Kennedy Jr. fordern Entlassung des Chefs der Umweltschutzbehörde.
Noch ein Konflikt in der MAGA-Welt. Aktivisten der von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. lancierten «Make America Healthy Again»-Bewegung (MAHA) fordern Präsident Trump zur Entlassung von Lee Zeldin als Leiter der Umweltschutzbehörde EPA auf, weil dieser Auflagen für schädliche Chemikalien lockere. Hinter der Forderung stehen die auf Instagram als «Food Babe» bekannte Influencerin Vani Hari und Alex Clark, der Moderator eines bei Konservativen beliebten Gesundheits-Podcasts.
De Aktivisten verbreiten eine Petition auf sozialen Medien, die Zeldin die «Bevorzugung von Interessen der Chemieindustrie über das Wohl amerikanischer Familien und Kinder» vorwerfen. EPA-Sprecher Mike Bastasch liess die «New York Times» wissen, Zeldin arbeite eng mit Trump und Kennedy zusammen und habe bereits zahlreiche Schritte zur Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit unternommen, beispielsweise durch die Unterzeichnung eines Abkommens mit Mexiko zur Beendigung der Einleitung von ungeklärtem Abwasser in den Tijuana-Fluss. Auch eine Sprecherin von Kennedy betonte, der Minister habe keine Kritik an Zeldin Amtsführung.
Allerdings sind grundsätzlichere Konflikte zwischen MAHA-Exponenten und der EPA erkennbar. Denn Kennedy hat sich dem Verbot von Pestiziden und anderen Chemikalien verschrieben, die Amerika vergiften und zu einem Anstieg chronischer Krankheiten beitragen würden. Unter Zeldin verfolgt die EPA eine entgegengesetzte Agenda. Trump hat die Behörde mit ehemaligen Anwälten und Lobbyisten für die Chemieindustrie besetzt. So hat die EPA jüngst die Verwendung zweier Pestizide genehmigt, die der international anerkannten Definition von «Ewigkeitschemikalien» entsprechen. Diese sind auch als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) bekannt und werden mit ernsthaften Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht.
Bereits im Mai hatte die EPA Fristen für Wasserversorger zur Begrenzung zweier PFAS-Produkte im Leitungswasser von Millionen Amerikanern verlängert. Und im Juli hat die EPA den Einsatz des umstrittenen Herbizids Dicamba bei Baumwoll- und Sojakulturen genehmigt. Laut der Times will die Behörde zudem, unter Joe Biden erlassene Grenzwerte für vier weitere PFAS-Chemikalien im Leitungswasser aufheben (Link).
Auf Long Island aufgewachsen, wurde Zeldin als Republikaner im US-Kongress durch seine Unterstützung für Trump bekannt und wurde nach einer gescheiterten Bewerbung um das Gouverneursamt von New York von diesem Anfang Jahr zum EPA-Chef berufen.