Massnahme aus dem Vorjahr wird nun bekannt.
Bereits vor einem Jahr haben die iranischen Revolutionsgarden den deutschen Staatsbürger Marek Kaufmann wegen mutmasslicher Spionage in der Nähe von gesperrten Militär- und Atomanlagen in der Provinz Markazi verhaftet. Dies berichtet nun die den Garden nahestehende «Mehr News».
Der staatliche Sender veröffentlichte ein Beobachtungs-Video, das Kaufmann beim Radfahren durch eine wüstenhafte Landschaft zeigt. Kaufmann ist anscheinend deutscher und tschechischer Staatsbürger. Online-Recherchen zeigen ein Instagram-Konto unter diesem Namen mit Aufnahmen eines jungen Mannes bei Militär-Übungen und Freizeit-Sport wie Drachen-Fliegen (Link) – die Seite wurde am Sonntag anscheinend gesperrt.
Auf dem Video erklärt Kaufmann, er sei sich bewusst gewesen, dass er sich in der Nähe eines Militärgeländes befand und dass das Aufnehmen von Fotos und Videos nicht erlaubt sei. Er fügt hinzu, er habe sich verirrt und seinen Standort an einen Freund übermittelt. Das Video ist stark bearbeitet und enthält kein eindeutiges Geständnis. Die Sprecherin des Mehr-Videos erklärt dann, Kaufmann habe Anweisungen von «amerikanischen und jüdischen Kommandanten» erhalten. Die Sprecherin heisst Ameneh Sadat Zabihpour und wurde 2022 von den USA mit Sanktionen belegt, weil sie mit iranischen Geheimdiensten bei der Erzwingung von Geständnissen zusammen gearbeitet habe.
Inzwischen werfen iranische Behörden Kaufmann Spionage zu sensiblen Militär-Einrichtungen vor. Laut dem Bericht wurde er von IRGC-Kommandos in einem mit Warnschildern gekennzeichneten Bereich festgenommen. Seit Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni haben iranische Behörden mehrere Ausländer wegen angeblicher Spionage festgenommen. Dies löst bei Regierungen in Europa und den USA Besorgnis vor Geiselnahmen als Erpressungs-Mittel im laufenden Konflikt aus (Link).