Die Israelitische Gemeinde Basel (IGB) blickt insgesamt positiv auf den Eurovision Song Contest 2025 zurück.
Die israelische Sängerin Yuval Raphael hat am Samstag den zweiten Platz des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) erreicht. Raphael unterlag dem österreichischen Sänger JJ in einem Kopf-an-Kopf-Rennen, nachdem sie am meisten Stimmen von allen aus dem Publikums-Voting erhalten hatte. Grossen Beifall erhielt sie für Ihren Song «A new day will rise» auch vom Basler Publikum. Im Anschluss an den internationalen Musikwettbewerb zieht die Israelische Gemeinde Basel (IGB) nun ein positives Resümee.
Dies, obgleich «besorgniserregende Vorfälle» bei vielen Menschen ind er IGB zu Recht Entsetzen und tiefes Unbehagen ausgelöst hätten. Die Rede ist von Kundgebungen mit Slogans, deren Wortwahl und Symbolik teilweise antisemitisch konnotiert gewesen seien, einer Drohgeste gegenüber der israelischen Delegation bei der Eröffnung, dem Ausbuhen von Regierungspräsident Conradin Cramer bei der Eröffnungszeremonie sowie der vereitelten Farbbeutel-Attacke auf die Yuval Raphael während des Finales. In ihrer Medienmitteilung zeigt sich die Gemeinde erleichtert darüber, dass die zunächst aus Sicherheitsgründen abgelehnte Standaktion gegen Antisemitismus schliesslich friedlich auf dem Münsterplatz stattfinden konnte (Foto): «Als jüdische Gemeinschaft mit langer Tradition und tiefen Wurzeln in dieser Stadt stehen wir für eine offene Gesellschaft und respektvollen Dialog. Zugleich erwarten wir klar und unmissverständlich, dass öffentliche Meinungsäusserungen frei von Hass und Hetze bleiben – unabhängig von ihrer politischen oder kulturellen Motivation», heisst es.
Bereits im Februar hatte die IGB zu Spenden für das Projekt «Zurück ins Leben-Nova-Überlebende am ESC» aufgerufen. Denn die israelische Sängerin hat das Massaker am 7. Oktober 2023 überlebt. Die Gemeinde lud weitere junge Überlebende nach Basel ein, die Yuval Raphael zum ESC begleiten wollten. Dank der Spenden konnte ein Freitagabendessen mit rund 150 Gästen in der Gemeinde stattfinden, an dem unter anderem Regierungsrätin Tanja Soland, die israelische Botschafterin Ifat Reshef und der Präsident des Schweizerischen Israelischen Gemeindebunds, Ralph Friedländer, teilnahmen. Nach dem Eurovision Song Contest kehrt die Gemeinde gestärkt zurück zu einem «selbstbewussten, lebendigen und sichtbaren jüdischen Leben in Basel», wie sie schreibt und richtet ihren Dank an alle, die sie in dieser herausfordernden Zeit durch Worte, Taten oder Gedanken unterstützt haben.