USA – Politik 29. Apr 2025

George Santos zu über sieben Jahren Haft verurteilt

George Santos auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2022.

Harte Strafe für den Betrüger und Hochstapler.

Am Freitag hat die US-Bezirksrichterin Joanna Seybert auf Long Island den ehemaligen Kongressabgeordneten George Santos wegen einem «Berg aus Lügen, Diebstahl und Betrug» zu 87 Monaten, also mehr als sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Seybert nahm besonderen Anstoss an dem sichtbaren Mangel an Reue des 36-jährigen Hochstaplers, der 2022 überraschend als Republikaner ein Mandat auf Long Island gewonnen hatte. Santos wurde zudem zu 374'000 Dollar Schadensersatz und über 200'000 Dollar an Geldstrafen verurteilte.

Santos hatte sich im August letzten Jahres des Betrugs und gravierenden Täuschungen über seine Identität schuldig bekannt. Er hatte sich unter anderem als Nachkommen von nach Brasilien eingewanderten Holocaust-Überlebenden ausgegeben. Die Staatsanwaltschaft warf ihm ein «jahrelanges Komplott zur Selbstbereicherung aus Wahlkampf-Spenden und dem Betrug an seiner eigenen Partei, Spender und auch Familienmitgliedern» vor. Santos muss sich bis zum 25. Juli zu seiner Inhaftierung stellen.

Er hatte das Urteil unter Tränen hingenommen, um Gnade gebeten und eingestanden, das Vertrauen seiner Wähler missbraucht zu haben. Wenig später kritisierte er die Richterin auf Social Media und forderte Trump zum Eingreifen auf. Die Haftstrafe sei politisch motiviert und der Präsident solle ihm «die Chance zu geben, zu beweisen, dass ich mehr bin als die Fehler, die ich gemacht habe.»

Die Staatsanwaltschaft hatte die Richterin darauf hingewiesen, dass Santos aus seinem Ruf als Lügner noch Kapital geschlagen hatte, indem er kürzlich einen wöchentlichen Podcast mit dem Titel «Pants on Fire with George Santos» gestartet habe – ein Hinweis auf den alten Spruch: «Liar, Liar, Pants on Fire» (Lügner, Lügner, Hosen-Feuer). Dies zeige «seinen Mangel an echter Reue und seine unsensiblen Bemühungen, weiterhin aus Lügen Geld zu machen» perfekt auf.

Er wurde 2023 wurde auf Long Island wegen einer Vielzahl von Anklagepunkten angeklagt und Ende des Jahres stimmte das US-Repräsentantenhaus für seinen Ausschluss. Santos hatte auch geistig behinderte Senioren betrogen und Wahlkampfgelder für Mieten, Luxus-Designerwaren, private Reisen nach Las Vegas und in die Hamptons, kosmetische Behandlungen und ein Abonnement der Porno-Website OnlyFans ausgegeben. Gerichtlichen Aufforderungen zur Rückgabe der erschwindelten Gelder ist Santos anhin nicht gefolgt (Link).

Andreas Mink