Bern 14. Dez 2025

Bestürzung in der Schweiz nach Attentat

Überlebende des Attentats auf die Chanukka-Party.

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat den Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach in Sydney verurteilt. 

Die Schweiz solidarisiere sich mit den Opfern. Das Land lehne jede Form von Gewalt, Antisemitismus und Hass entschieden ab, teilte Keller-Sutter auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Die Schweiz bekunde nach dem Terroranschlag am Bondi Beach ihre Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen, schrieb die Bundesrätin weiter.

Ihr ehemaliger Amtskollege und jetziger Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, widmete auf X seine Gedanken den Opfern, ihren Familien und allen Betroffenen. "In unserer Gesellschaft gibt es keinen Platz für Terror und Antisemitismus", schrieb er.

Beim Anschlag auf ein jüdisches Fest in der australischen Metropole Sydney töteten Angreifer offiziellen Angaben zufolge zwölf Menschen. Der Angriff am ersten Tag des Lichterfests "Chanukka" habe sich gegen die jüdische Gemeinschaft gerichtet, sagte der Regierungschef der australischen Region New South Wales, Chris Minns.

Auch einer der Angreifer ist gemäss staatlichen Stellen getötet worden. Nach Polizeiangaben wurden 29 Menschen in Spitäler gebracht, unter ihnen zwei Polizisten.

Er gehe derzeit nicht davon aus, dass sich Schweizerinnen oder Schweizer beim Fest in Sydney aufgehalten haben, sagte Jonathan Kreutner, Generalsekretär des SIG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Davon geht auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aus, wie ein Sprecher am Sonntag zu "Blick" und Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sagte. Auf X meldete das EDA, es stehe mit der Botschaft vor Ort in engem Kontakt und verfolge die Lage aufmerksam.

"Wir sind bestürzt", schrieb der SIG in einer Mitteilung am Sonntag. Auch in der Schweiz werde der Anschlag in der jüdischen Gesellschaft "mit Entsetzen" aufgenommen. Antisemitischer Hass dürfe keinen Platz haben, weder in der Schweiz noch anderswo. Der SIG sprach zusammen mit der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) den Betroffenen "ihr tief empfundenes Mitgefühl aus".

In der Schweiz sind nach Angaben des Generalsekretärs Kreutner keine öffentlichen Feiern zum Lichterfest am Sonntag vorgesehen. Die jüdische Gesellschaft feiert "Chanukka" hierzulande im Kreise der Familie oder in der Gemeinschaft. Dabei würden Leuchter entzündet, einem antiken Wunder gedacht und Hoffnung geteilt. "Es ist eigentlich ein Fest der Freude", so Kreutner weiter.

Doch der "grauenhafte Anschlag" überschatte nun Chanukka weltweit und sei ein herber Schlag für die Jüdinnen und Juden. Die Geschehnisse in Australien würden das ohnehin schwindende Sicherheitsgefühl der jüdischen Gesellschaft zusätzlich belasten - auch in der Schweiz.

Redaktion