Tel Aviv 27. Jun 2025

Wirtschaft nach dem Iran-Krieg

Trotz Siegesrhetorik von Premier Netanyahu bleibt die Lage nach dem Iran-Krieg für Israels Wirtschaft angespannt. Zwar vermeldet die Börse Rekordstände, der Schekel erreichte den höchsten Kurs seit zwei Jahren, und Ölpreise fielen – Zeichen globaler Erleichterung. Doch langfristige Stabilität ist nicht in Sicht. US-Dienste schätzen, dass Irans Atomprogramm nur um sechs Monate verzögert wurde. Israels Verteidigungsausgaben – mit 8,8 % des BIP schon globaler Spitzenwert – werden sich dieses Jahr um 30 Milliarden Schekel (7 Milliarden Franken) erhöhen, zusätzlich zum Budget von 110 Milliarden Schekel. Auch 2026 wird mit ähnlich hohen Kosten gerechnet. Die Tel Aviver Börse reagierte gelassen: Der TA-35-Index stieg, Credit Default Swaps fielen. Doch ohne politischen Kurswechsel – etwa Gaza-Entspannung, Truppenrückzug oder Saudi-Annäherung – bleibt die ökonomische Erholung fragil. Netanyahu kündigte derweil an, die militärische Offensive fortzusetzen. Im Bild das Dizengoff-Einkaufszentrum in Tel Aviv.

Redaktion